Beethoven Orchester Solider Gesang in Weises Figaro-Inszenierung

Bonn · "Fucking confusing" heißt es einmal in Klaus Weises Inszenierung von Mozarts "Le Nozze di Figaro" aus dem Jahre 2007, die jetzt wieder auf dem Spielplan steht.

 Anrührende Momente: Szene aus dem "Figaro".

Anrührende Momente: Szene aus dem "Figaro".

Foto: Szokody

Sinnigerweise hatte der Regisseur und Generalintendant selbst seinem Almaviva diese unfreiwillig komisch wirkende "Bestandsaufnahme" in den Mund gelegt: Denn der Regie gelingen zwar ein paar dichte, anrührende Momente, wie das wunderbare "Contessa, perdono" des Grafen, ein bündiges Gesamtkonzept aber lässt sich in Weises Auseinandersetzung mit Mozart/da Pontes reizvoller Adaption von Beaumarchais' feudalkritischer Vorlage nur schwer ausmachen.

Mit Hilfe der Drehbühne wird versucht, dem "Spiel im Spiel" einen paradigmatischen Anstrich zu verpassen. Und auch ein paar andere Spielereien dieser Produktion führten beim Publikum eher zu müden Lachern. Stimmlich wurde zumeist Grundsolides geboten, wenn auch das Wetter der Geläufigkeit mancher Gurgel zugesetzt hatte.

Als Susanna war eine muntere Susanne Serfling von Staatstheater Darmstadt kurzfristig eingesprungen, an deren Seite Martin Tzonev einen trotz "Ansage" recht beweglichen Figaro gab.

Weitgehend verlässlich auch Giorgos Kanaris und Julia Kamenik (Graf und Gräfin), sowie Susanne Blattert (Cherubino). Absolute Souveränität bewies Anjara I. Bartz als Marcellina. Robin Engelen am Pult des schlank aufspielenden Beethoven Orchesters hatte bei seinen durchweg forschen Tempi mehrfach mit der Koordination von Bühne und Graben zu tun.

Nächste Aufführungen: 26. und 30. Januar, Karten in den Zweigstellen des General-Anzeigers und unter bonnticket.de

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