„Zündstoff Beethoven“ Beethoven-Haus zeigt neue Sonderausstellung

Bonn · An ihm kommt niemand vorbei: Beethoven-Haus und Sacher-Stiftung zeigen den Einfluss des Komponisten auf die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts.

 Beethoven und die Moderne: (von links) Felix Meyer, Simon Obert, Malte Boecker und Nicole Kämpken in der Ausstellung „Zündstoff Beethoven“.

Beethoven und die Moderne: (von links) Felix Meyer, Simon Obert, Malte Boecker und Nicole Kämpken in der Ausstellung „Zündstoff Beethoven“.

Foto: Benjamin Westhoff

Nachdem der junge Komponist Anton Webern im November des Jahres 1904 in einem Konzert in Wien einer Aufführung von Ludwig van Beethovens „Eroica“ durch den Dirigenten Felix Mottl beigewohnt hatte, fand er sich in einer schwärmerischen Stimmung wieder, was man noch heute in einem entsprechenden Tagebucheintrag des späteren Zwölftonmusikers nachlesen kann. „Er ist der Trost meiner Seele, die nach Wahrheit sucht, schreit“, schreibt er da, und träumt von einer Musik, deren überwältigende Kraft derjenigen Beethovens gleichkäme: „Es müsste wieder eine  Eroica kommen, aber eine die um 100 Jahre jünger ist“, notierte Webern. Dass er selbst später als ein Meister extremer musikalischer Verknappung Musikgeschichte schreiben sollte, ist eine hübsch-ironische Wendung.