Aktion Spendenkampagne für Kölner Archivbestände

Köln · Knapp viereinhalb Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat am Donnerstag in der Domstadt eine große Spendenkampagne zur Rettung der beschädigten Archivgüter begonnen.

Die 2010 auf Initiative der Stadt gegründete "Stiftung Stadtgedächtnis" ruft nun mit Großplakaten, Anzeigen und Postkarten zu Spenden für die Restaurierung der Kulturgüter auf, wie die Organisatoren mitteilten.

"Die Rettung der Archivalien bedeutet die Rettung unseres kollektiven Gedächtnisses", erklärte Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD). Die Spendenaktion steht unter dem Motto "Retten Sie mit uns die Geschichte Kölns".

Das Gebäude des Kölner Stadtarchivs, eines der größten Kommunalarchive Europas, war am 3. März 2009 bei U-Bahn-Bauarbeiten eingestürzt. Zwei Anwohner starben, als Teile der benachbarten Häuser mit in die Tiefe gerissen wurden. Bei dem Unglück in der Kölner Südstadt wurden 30 Regalkilometer Archivalien verschüttet.

Zwar wurden in der Folgezeit allein 65.000 Urkunden, 1800 mittelalterliche Handschriften und 500.000 Fotos geborgen. Doch damit sind die Archivgüter noch nicht gerettet - sie müssen aufwändig restauriert werden. Die Kosten für die Restaurierung von rund 350 Millionen Euro sollen größtenteils über die "Stiftung Stadtgedächtnis" aufgebracht werden

Die Stiftung war vor drei Jahren von der Stadt Köln, dem Land Nordrhein-Westfalen, dem Erzbistum Köln und der Evangelischen Kirche im Rheinland ins Leben gerufen worden. Finanzielle Unterstützung gewährte die Stiftung bereits bei der Gefriertrocknung von durchnässten Archivalien und durch die Übernahme von Personalkosten.

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