Spitzentreffen der Spaßkanonen in Köln

Bei der Verleihung des Deutschen Comedypreises in Köln feiert die Branche sich selbst - und die üblichen Verdächtigen

Spitzentreffen der Spaßkanonen in Köln
Foto: ap

Köln. (dpa) Moderator Dieter Nuhr brachte den Zweck der Veranstaltung gleich zu Beginn auf den Punkt. "Die Comedy-Branche feiert sich heute selbst. Und warum? Weil es sonst keiner macht", sagte der Kabarettist mit leicht ironischem Unterton bei der Verleihung des Deutschen Comedypreises in Köln.

Also feierten die Komiker sich bei der von RTL am Freitagabend ausgestrahlten Gala ausgiebig selbst und gegenseitig.Star des Abends war Ilka Bessin, die als Dauerarbeitslose Cindy aus Marzahn gleich in zwei Kategorien abräumte: Sie erhielt die Trophäe als "Beste Komikerin" und für das "Beste TV-Soloprogramm".

"Es gab einige, die mir auf dem Weg hierhin versucht haben, ans Bein zu pissen. Ich hab' zurück gepisst, deswegen hab' ich den Preis bekommen", kommentierte Cindy ihre Auszeichnung.

Die Preise als "Beste Schauspielerin" und "Bester Schauspieler" heimsten Martina Hill und Max Giermann von "Switch Reloaded" (ProSieben) ein. Zum "Besten Komiker" wurde Dieter Nuhr gekürt. Die Auszeichnung für die "Beste Comedyshow" ging an die "heute-show" (ZDF) mit Oliver Welke, der meinte: "Das ist zwar nicht mein erster Comedypreis, aber der erste, den ich für eine nicht abgesetzte Show bekomme."

Mit Ovationen feierte das Publikum Mike Krüger, der den Ehrenpreis erhielt. Der Deutsche Comedypreis wird seit zwölf Jahren vom Köln Comedy Festival und dem Fernsehsender RTL verliehen. Auffällig bei der Gala in diesem Jahr: Die Gesichter wiederholten sich. So mancher Komiker war mehrfach nominiert, tauchte in verschiedenen Film-Einspielern auf und betätigte sich als Laudator für nominierte Kollegen.

Ebenfalls mehrere Preisträger wurden schon so oft mit dem Comedypreis belohnt, dass sie damit inzwischen ein ganzes Regalbrett füllen können. So erschien die Auszeichnung in der Kategorie "Bester Live Act" nicht nur den Zuschauern, sondern auch dem Geehrten wohl fast schon als Selbstverständlichkeit: Zum fünften Mal in Folge ging sie an Mario Barth, der sich "auch in diesem Jahr wieder" für den Preis bedankte. Und Michael "Bully" Herbig, der den Preis für "Wickie und die starken Männer" ("Erfolgreichste Kinokomödie") erhielt, stellte fest, dass das "schon mein sechster Comedypreis ist".

Insgesamt wurde der Preis in 16 Kategorien verliehen - so viele wie noch nie. Wahrscheinlich werde beim nächsten Mal noch eine eigene Kategorie für Comedians "mit Schuhgröße 41 1/2" eingeführt, mutmaßte Cindy aus Marzahn. Erstmals gab es zum Beispiel eine Auszeichnung für die "Beste Versteckte Kamera". Und so bedankte sich Gewinner Simon Gosejohann von "Comedystreet" nicht nur für den Preis als solchen, sondern "auch für die Kategorie, natürlich".

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