Springmaus: Über den Hausschuhabschluss

Duo Mundstuhl zeigt sich in Bonn böse und derb

Bonn. "Herzlich willkommen beim Sommerfest in der geschlossenen Nervenheilanstalt" - da darf Musik nicht fehlen. Die freundliche Lautsprecheransage verkündet ein Highlight für Nervenstarke und solche, die es werden wollen.

Bei "No Pressure", einer Band, die mit ihrer Besetzung aus Gitarre und Melodika einfach "knorke" ist, ist der Name Programm. Und Torben und Malte alias Ande Werner und Lars Niedereichholz geben alles. Als engagierte Friedensaktivisten gibt das Duo mit dem Namen "Mundstuhl" alles und thematisiert mit dem ironisch überspitzten Integrationshit "Wir sind nett zu dunkelhäutigen Menschen" Brennpunktthemen.

"Malte und Torben" sind nur eine von vielen Rollen, in die Ande und Lars in ihrem Programm im Haus der Springmaus schlüpfen. Wie man es in zehn Jahren "Mundstuhl" nicht anders kennengelernt hat, zeigt sich das Duo überspitzt, böse und derb.

Mundstuhl ist "ultrakorreggd", die Sprüche alles andere als "kulug" und "schelau". Doch sie sagen über einen bestandenen "real school-Abschluss" oder "Hausschuhabschluss" letztlich nichts aus.

Denn Werner und Niedereichholz schweben bewusst unter den Dingen. Oder besser gesagt unter allem, was man gemeinhin als "hochdeutsche" Sprache, Bildung und Umgangsformen bezeichnen würde.

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