Streichquartett plus Tuba in der Villa Prieger

Blendende Spiellaune beim jüngsten Montagkonzert

Bonn. Streichquartett plus Tuba? Nur Lästerzungen würden da vom Kampf Fein- gegen Grobmotorik schwadronieren. In Wahrheit handelt es sich um eine Farbkombination wie jede andere - es kommt nur darauf an, was man daraus macht.

In der Villa Prieger wurde beim jüngsten Montagkonzert das "Dritte Streichquartett mit Tuba" von Joachim F.W. Schneider in Anwesenheit des Komponisten uraufgeführt, eine Auftragskomposition des Beethoven Orchesters (BOB).

Das einsätzige Werk beginnt mit einem flirrenden Pizzicatogeflecht, in das sich "da lontano" die Tuba mit lang gehaltenen Tönen hineinschleicht. Später gibt es kleine Dialoge zwischen Viola und Tuba und allerlei pointierte, gleichsam szenische Situationen.

Christoph Schneider, Tubist in den Reihen des BOB, rückte sein Instrument mit einer virtuosen Darbietung ins beste Licht (ebenso in Werken von Jan Bach und Roland Szentpali), seine Mitspieler Melanie Torres-Meißner und Keunah Park, Violinen, Christian Fischer, Viola, und Markus Fassbender, Violoncello, zeigten sich ebenfalls in blendender Spiellaune.

Überaus packend gerieten dem Quartett auch die fünf Stücke für Streichquartett von Erwin Schulhoff, eine herb-schöne, mal melancholisch, mal lebensfroh getönte Musikwelt.

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