Barockmusik im Palastweiher Studienhaus für keltische Sprache organisierte ein Weihnachtskonzert

KÖNIGSWINTER · Unter dem Motto "Das europäische Irland in der Barockzeit" hatte das Studienhaus für Keltische Sprache und Kultur (SKSK), eine Außenstelle der Abteilung Keltologie des Instituts für Anglistik der Bonner Universität, am Freitag zum Weihnachtskonzert ins Kulturforum "Palastweiher" eingeladen.

 Barocke Stücke aus Irland spielen (v. l.) Arndt Wigger, Diarmuid Johnson und Heike Kosmider im Palastweiher.

Barocke Stücke aus Irland spielen (v. l.) Arndt Wigger, Diarmuid Johnson und Heike Kosmider im Palastweiher.

Foto: Küsters

"Lassen Sie sich von dem Trio Rebstock auf eine Zeitreise durch zwei Jahrhunderte von Dublin und London bis nach Deutschland entführen", lud der Vorsitzende des SKSK-Fördervereins, Gisbert Hemprich, die Gäste ein.

Mit "Le pied de cheval", einem Werk aus dem Dublin Virginal Manuscript, tauchten drei Dozenten des Studienhauses, Heike Kosmider (Viola), Diarmuid Johnson (irische Flöte) und Arndt Wigger, der Ehrenvorsitzende des Vereins, (Cembalo) zunächst in die Zeit um 1600 ein.

Mit diesem Titel in Kombination mit einem weiteren Virginal-Stück aus der altehrwürdigen Sammlung, dem "Bruynsmedelijn", belegte das Trio den länderübergreifenden Charakter dieser Kunstform, die von der irischen Gesellschaft so wertgeschätzt wurde, so dass sie die Kompositionen aufschreiben ließ.

"Music to hear, why hear'st thou music sadly?", begann Johnson seine Rezitation des achten Sonetts von William Shakespeare, dessen Übersetzung Wigger vortrug. "Ist es möglich, dass der große Dichter der elisabethanischen Zeit in London den melancholisch gefärbten König der Lautenmusik, John Dowland (1563-1626) nach seiner Zeit in Kassel und am dänischen Hof getroffen hat", fragte sich der gebürtige Ire.

Und schon ließ der Cembalo-Spieler die "Master Piper's Pavan & Galliard" auf dem aus seinem Königswinterer Haus "Rebstock" in den Palastweiher transportierten Instrument erklingen. Dabei deutet der Titel von Dowlands Solo-Stücks eher auf den Dudelsack hin, ein Beleg für die instrumentale Durchlässigkeit der Kompositionen dieser Zeit.

Nicht zur Weihnachtsmusik, sondern zu "Ceol na Nollag", zur "Musik zur Weihnacht" hatten die Musiker in den Palastweiher eingeladen und entsprechend brachten sie auch traditionelle irische Tänze für Flöte und Viola zu Gehör. Mit einem schwungvollen Jig oder Gighue, also einen Tanzsatz, schließt auch die Cembalo-Suite G-dur von Georg Friedrich Händel, die den krönenden Schlusspunkt unter ein überaus stimmungsvolles Konzert setzte.

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