Villa Prieger Stücke von Schumann und Dvorak beim ersten Montagskonzert

Bonn · Die Geiger Mugurel Markos und Melanie Torres-Meißner, Thomas Plümacher (Viola), Cellist Johannes Rapp und Pianistin Kate de Marcken musizierten vom ersten feurigen Einsatz des Hauptthemas bis zum triumphalen Schluss mit hinreißendem Schwung.

Schumanns Klavierquintett in Es, mit dem ein BOB-Ensemble das erste Montagskonzert in der Villa Prieger eröffnete, entstand 1842 in einem wahren Schaffensrausch: Laut Haushaltsbuch hatte Schumann am 23. September den ersten "Anflug zu einem Quintett", am 28. hatte er es vollständig skizziert und konnte mit der Reinschrift beginnen. "Die letzte Woche des Septembermonats", notierte Clara in ihrem Tagebuch, "ist, was unser äußeres Leben betrifft, sehr still hingegangen, umsomehr aber hat mein Robert mit dem Geist gearbeitet!" Das Quintett erscheint ihr als "ein Werk voll Kraft und Frische".

Genauso wurde es in der Villa auch gespielt: Die Geiger Mugurel Markos und Melanie Torres-Meißner, Thomas Plümacher (Viola), Cellist Johannes Rapp und Pianistin Kate de Marcken musizierten vom ersten feurigen Einsatz des Hauptthemas bis zum triumphalen Schluss mit hinreißendem Schwung.

Besonders die Streicher profitierten von der Akustik des Saals: Gegen ihren satten Ton hatte der Stutzflügel gelegentlich Mühe, sich Gehör zu verschaffen. Doch in ihren solistischen Passagen, etwa im erregten Ausbruch in der Mitte des tragischen Adagios, machte Kate de Marcken mit farbenreichem Spiel deutlich, dass die Werkgattung nicht zufällig Klavierquintett heißt.

Eigenartige Klangmischungen zwischen Klavier und Streichern hielt nach der Pause Dvoraks zweites Klavierquintett in A-Dur bereit, das zu den meistgespielten Werken des Komponisten zählt. Kein Wunder, ist es doch wie ein Paradigma für seine Kammermusik: Melodischer Erfindungsreichtum, schwelgerischer Klang, meisterliche Form, tschechische Volkstümlichkeit neben spätromantischem Pathos - all das hat das A-Dur-Quintett schon bei der Erstaufführung 1888 Eintritt ins Kernrepertoire der Gattung katapultiert.

Angeführt von Torres-Meißners silberhell singender Violine erweisen sich die Fünf bei ihrem Parforceritt durch ausgelassene Rhythmen und plötzliche Stimmungswechsel als ein eingespieltes Team glänzender Musiker.

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