Burkhard Nemitz blickte optimistisch auf seine sechste Tanzgastspiel-Saison. Die fünfte hatte Einnahmen von mehr als 500 000 Euro generiert. Die Resonanz der "Highlights" ist gewaltig, der Erfolg des Gastspiel-Unternehmens sei "ein Erfolg des Publikums", sagte Nemitz. Trotzdem vermisse er eine eigene Compagnie am Bonner Theater, fügte Nemitz, bisher Stellvertreter Klaus Weises, hinzu.

Er hat wieder Weltklasse im Angebot: 14 Compagnien mit insgesamt 25 Vorstellungen stellte Nemitz gestern vor. Die Truppen kommen aus aller Herren Länder. Hamburg und Bremerhaven präsentieren sich im Bonner Opernhaus, aber auch Ensembles aus den USA, Russland, Frankreich, Italien, Spanien, Kuba, dem Senegal, Schweden, Tunesien und der Schweiz.

Die Vielfalt der Stile und künstlerischen Philosophien ist atemberaubend. Das Russische Nationalballett zeigt an drei Abenden im Dezember "Schwanensee" mit der Musik von Tschaikowsky - und danach insgesamt vier Mal, für die ganze Familie, den "Nussknacker".

"Nach ,Schwanensee' kann man süchtig werden", bekannte Nemitz. Hubbard Street Dance aus Chicago gastiert mit Alejandro Cerrudos Choreografie "One Thousand Pieces". Cerrudo ließ sich dabei inspirieren von der Kunst Chagalls und der Musik von Philip Glass.

Und so ging es weiter: Höhepunkt auf Höhepunkt listete Burkhard Nemitz auf (siehe Kasten unten). Der ebenfalls anwesende Bonner Kulturdezernent Martin Schumacher zeigte sich von Nemitz' Programm beeindruckt und war froh, "dass Sie Bonn erhalten bleiben". An der Diskussion um eine eigene Compagnie beteiligte Schumacher sich auch.

Nachvollziehen konnte er Nemitz' Traum von der besten aller Welten mit festem Bonner Ensemble und internationalem Tanzfestival. Allein, für Schumacher spielte hier allenfalls eine ganz leise Zukunftsmusik. Das Theater hat derzeit andere Prioritäten.

Info: Der Vorverkauf hat begonnen. Karten gibt es in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.