Tenor Arturo Martín singt für Bonner Opernfreunde

"Verein der Bonner Opernfreunde e.V." präsentierte den mexikanischen Tenor im Foyer der Oper

Bonn. Der rührige "Verein der Bonner Opernfreunde e.V." hatte ins Foyer der Oper geladen, um dort den seit August 2007 dem Bonner Ensemble angehörenden mexikanischen Tenor Arturo Martín (unter anderem in "La Bohème" als Rodolfo zu hören gewesen) in einem eigenen Liederabend vorzustellen.

Begleitet vom bewährten Pianisten Christopher Arpin, Solo-Repetitor und stellvertretender Studienleiter an der Bonner Oper, hatte Martín dafür ein sehr reizvolles rein spanisches Programm zusammengestellt unter dem Titel "Iberia".

Er begann mit einer Reihe von "Canciónes clássicas Españolas" von Fernando Obrados (1897- 1945), deren weitgehend noch vom 19. Jahrhundert geprägten "Salonstil" er wirkungsvoll darzubieten wusste, ganz dem Belcanto-Stil des Opernsängers verpflichtet, mit oft hochdramatischen Akzenten und strahlkräftigen hohen Spitzentönen.

Etwas verhaltener ging es dann zu im aparten "Poema en forma de canciónes" von Joaquin Turina (1882-1949), das mit einem sehr schönen einleitenden Klavier-Solo ausgestattet ist, und vor allem auch in dem stimmungsvollen, Folklore und einen gewissen Exotismus vereinenden, "Combat del Somni" (Kampf der Träume) des katalanischen Komponisten Federico Mompou (1893-1987).

Christopher Arpin demonstrierte seine pianistisch-interpretatorischen, seine klangdynamischen Fähigkeiten zwischenzeitlich dann auch solistisch an Charakterstücken von Isaac Albéniz (1860- 1909 aus der "Iberia"-Suite) und Enrique Granádos (1867-1916 aus den "Goyescas"), eh er dann wieder mit Martín zusammen den großartigen "Siete canciónes populares Españolas" von Manuel de Falla (1876-1946) markante Gestalt verlieh.

Hier vor allem konnte Martín seine stimmlichen Mittel und seine dramatische Ausdruckskraft voll entfalten und wurde damit dem hier nun sehr echten und expressiven südspanischen Idiom eindrücklich gerecht wie genauso auch sein Partner am Klavier. Bravorufe gab's danach denn auch und noch zwei sehr lebendige Zugaben aus der Reihe der "klassischen spanischen Lieder" von Obrados.

Wie man hörte, soll unter dem neuen Generalmusikdirektor der Vertrag Martíns nicht erneuert werden, wie schade!

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