Schlagzeuger Terry Bozzio zu Gast beim Bonner "Drum Summit"

BONN · Eigentlich ist es ganz einfach: Ein ständiger Wechsel von Drei-gegen-Vier und Zwei-gegen-Drei ergibt Fünf-gegen-Sieben. Für Schlagzeuger doch kein Problem, schließlich gehören die Bestandteile zu den grundlegenden Polyrhythmen.

 Trutzburg Schlagzeug: Terry Bozzio im Forum.

Trutzburg Schlagzeug: Terry Bozzio im Forum.

Foto: Thomas Kölsch

Doch was Terry Bozzio am vergangenen Sonntag im Forum der Bundeskunsthalle dargeboten hat, lässt in Komplexität und Ausdruck schon fast etwas Magisches erkennen.

Der ehemalige Schlagzeuger von Frank Zappa, der hinter seinem Riesen-Set sitzend ein bemerkenswertes "Drum-Summit"-Solo-Konzert spielte, zählt zu den besten seines Fachs, ein Genie an Toms, Becken, Base-Drums und allerlei anderen Schlagwerken. Er ist eine lebende Legende - und bleibt trotz allem bescheiden.

"In meinem Alter ist jeder Tag über der Erde ein guter Tag", scherzte der 63-Jährige. Gut anderthalb Stunden zauberte Bozzio auf seinem trutzburgartigen Schlagwerk mit den weit über 100 Komponenten, versetzte Becken in Schwingungen, rollte über die Toms, ließ die Töne des Metallophons fließen. Langweilig oder monoton wurde es dabei nicht.

Denn Bozzio geht es um mehr als nur um Rhythmik: Er versuche, ein so ausgeprägtes musikalisches Statement wie möglich zu machen, Harmonien und Melodien einzubauen, erklärte der Amerikaner den Zuhörern.

Und kam damit ziemlich weit. All seine Instrumente sind auf unterschiedliche Tonhöhen gestimmt, vor allem die Wirbel über die Toms erzählten so eine faszinierende musikalische Geschichte, während mindestens zwei verschiedene Base-Drums den kontinuierlichen, unbeirrbaren Grundrhythmus generierten. Dann wieder setzte Bozzio auf Glockenspiel und Gongs, auch ein Synthesizer sorgte bei einem Stück für Sphärenklänge.

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