Theatergemeinde Bonn zeigt Freiluftmalerei von Nathaniel Bowles
Es kommt eher selten vor, dass ein zeitgenössischer Maler sich derart offen zu seinen künstlerischen Vorbildern bekennt. Für Nathaniel Bowles ist das kein Problem.
Bonn. Es kommt eher selten vor, dass ein zeitgenössischer Maler sich derart offen zu seinen künstlerischen Vorbildern bekennt. Für Nathaniel Bowles, dessen Arbeiten in den Räumen der Bonner Theatergemeinde zu sehen sind, ist das kein Problem.
Lovis Corinth, Chaim Soutine, Vincent van Gogh, Claude Monet und Diego Velázquez nennt der 59-jährige Bowles und sieht sich vor allem in der Tradition der Pleinairmalerei und des Porträtierens nach Modellen. Seit 1994 lebt der gebürtige Amerikaner, der in Mexiko und Paris Kunst studierte, in Deutschland. Hier malt er die ländliche Umgebung seines Wohnortes Königswinter-Pleiserhohn.
Die kleinen Dörfer, eine Kirche oder eine Scheune in Bowles Bildern ordnen sich der Landschaft dabei gerne unter. Die Stoppelfelder oder Heuballen, ein See mit Bäumen und Schilf oder ein Weinberg dominieren das Bildgeschehen und vermitteln den Eindruck, mitten in dieser Landschaft zu stehen, so wie der Maler es selbst tat.
Auch bei der Farbwahl zeigt sich Bowles als geschickter und intuitiv arbeitender Arrangeur. Die gebrochenen Grau-, Blau- und Grüntöne am See oder das durchschimmernde Blau der beackerten Erde eines Feldes sind meisterlich gelungen. Vielleicht hätte es der Ausstellung "Freilichtbühne Natur" gut getan, zugunsten einer lockeren Hängung auf einige Bilder zu verzichten. Von den in Kohle gezeichneten Frauenakten hätte man dagegen gerne mehr gesehen.
Theatergemeinde Bonn, Bonner Talweg 10, bis 15. Juli; Mo-Fr 9-13 und Mo-Do 16-18 Uhr.