"Haus des Dorfes" Leimersdorf Theaterverein Grafschaft brilliert mit Stücken für alle Generationen

LEIMERSDORF · Eine rundum gelungene Premiere am neuen Spielort feierte der Theaterverein "Vorhang auf" Grafschaft im "Haus des Dorfes" Leimersdorf. Dort zeigte zunächst die Kindergruppe und anschließend die Jugendgruppe nachmittags jeweils ein anspruchsvolles Theaterstück, bevor am Abend die erwachsene Theatergruppe vor fast ausverkauftem Haus zwei turbulente Komödien präsentierte.

 Pferd auf dem Flur: (von links) Gabriel Kuhring, Anja Esser, Jenny Brinkhoff, Thomas Besseler, Alina Christopheri und Klaus Schmidt auf der Bühne.

Pferd auf dem Flur: (von links) Gabriel Kuhring, Anja Esser, Jenny Brinkhoff, Thomas Besseler, Alina Christopheri und Klaus Schmidt auf der Bühne.

Foto: Gausmann

Der 94 Mitglieder starke Theaterverein hatte fünf Monate lang geprobt sowie Kulissen und Kostüme hergestellt, um seinem Publikum bei insgesamt sieben Vorstellungen wieder vergnügliche Stunden zu bereiten. Mit großem Erfolg, wie schon bei der Premiere deutlich wurde.

Schon die kleinsten Schauspieler im Theaterverein schafften es, beim abenteuergeladenen Stück "Der Stein der Fantasie" von Marc Siebentritt bekannte Kinderbuchfiguren wie die Biene Maja, Pippi Langstrumpf oder den klugen Wikingerjungen Wickie zum Leben zu erwecken. Die halfen den beiden lesebegeisterten Kindern der Familie Schmöker, den Dieb dingfest zu machen, der ihnen nachts die Bücher klaut. Dank der Zauberkünste von Harry Potter und des Scharfsinns von Sherlock Holmes gelingt dies am Ende natürlich.

Das Stück "Da steht ein Pferd auf dem Flur" von Werner Schulte hatte sich die Jugendgruppe ausgesucht und es dabei mit den Mitteln der Groteske geschafft, ihre Zuschauer zum Nachdenken zu bewegen. Parallelen wurden augenfällig zwischen dem Plan eines Zoos, sein altes, krankes Pony abzuschaffen - und dem pflegebedürftigen Opa der Familie Rabenstein-Regenpfeifer, der meist unbeachtet im Rollstuhl sitzt und ins Altersheim abgeschoben werden soll.

Da freute das Happy End die Zuschauer. Die Erwachsenen setzten zunächst auf eine turbulente Komödie, bei der Kohlblätter mit Grünkernfüllung, ein entführtes Kaninchen und eine junge Dame im Bunny-Kostüm für reichlich Druck im Kessel sorgen. "Rudi und die Krautwickel" heißt das Stück von Anke Vogt, bei dem es unter der Regie von Annette Besseller in der Pension Schlotkämper drunter und drüber geht.

Hausherr Albert genießt seine geliebte Zigarre mit seinem Freund Hannes, die Perle Olga verwöhnt die beiden mit Vergnügen mit Gerichten aus der Brutzelfix-Küche, bis die beiden ernährungsbewussten Hausfrauen die Herren auf blähungsfördernde Gesundkost umstellen.

Der pomadige Putzmittelvertreter Erwin Schmierkötter plant derweil eine Hausputzparty mit Produkten der Firma Hasenrein, während die Herren ihren Frust in der "Hasenbar" herunterspülen und dabei ein lebendiges Langohr untergejubelt bekommen. Dass die zwielichtige Dominica und ihr zurückgebliebener Partner Bruce zu allem Überfluss auch noch ein großes Ding in eben jener Hasenbar planen, macht die Sache nicht weniger kompliziert.

Im letzten Stück "Parfüm oder Gülle" von Arno Boas schließlich bringt eine bunte Mischung schräger Dorfbewohner einen Ort an den Rand des Ruins. Geldgier, Eitelkeit, Rücksichts- und Gedankenlosigkeit treffen aufeinander, wenn ein stolzer Bauer, ein gewissenloser Geschäftsmann, drei alte Tanten und ein Tierarzt mit Vorliebe für große Spritzen aufeinandertreffen. Hier führen Elke Schmidt und Sandra Stiepel Regie.

Weitere Aufführungen der Theatergruppe sind am Freitag, 15. März, und am Samstag, 16. März, jeweils um 19 Uhr. Der Nachwuchs tritt noch einmal am Samstag, 16. März, um 14.30 Uhr auf.

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