Buchhandlung Böttger Thomas Franke begeistert mit "Affentheater"

Bonn · Statt gedruckter Eintrittskarten gibt es nahrhafte Bananen. Schließlich geht es um "Affentheater" in der 1906 geschriebenen Erzählung "Yzur" des argentinischen Dichters und Essayisten Leopoldo Lugones (1874- 1938), in Deutschland inzwischen wieder bekannt geworden durch die wunderbare "Bibliothek von Babel" seines Landsmanns Jorge Luis Borges.

 Schauspieler Thomas Franke und Freund. Repro: GA

Schauspieler Thomas Franke und Freund. Repro: GA

Franz Kafka habe die Geschichte von der Menschwerdung des Affen in seinem 1917 erstmals erschienenen "Bericht für eine Akademie" schamlos plagiiert, behauptet Lugones? Professor Pinkidinki, der mit Tropenhut und -hemd in die Buchhandlung Böttger schneit. Weshalb er dieses Machwerk gar nicht erst gelesen habe.

Der äußerst belesene Schauspieler Thomas Franke spielt in seinem Monolog "Yzur will nicht!" natürlich mit Sub- und Intertexten und dem romantischen Traum von der präbabylonischen Ursprache. Seinen Affen habe der Gelehrte einem bankrotten Zirkus abgekauft, gibt er zu und stimmt Georg Kreislers "Als der Zirkus in Flammen stand" an, bevor er sein Publikum zur Demonstration seiner logopädischen Künste in den Keller lockt. Dass aus dem "Affen" notorisch ein "Iffe" wird, ist nur der Anfang einer vokalen Verwirrung. Ab und zu entweicht ein schräger Pfeifton den Konsonanten formenden Sprechorganen, die das Tier zum Reden bringen sollen. Kann oder will der Affe Yzur nicht?

Die nächste Aufführung am 10. Januar ist bereits ausverkauft. Karten gibt es noch für die Vorstellungen am 11., 12., 17., 18. und 19. Januar, jeweils 20 Uhr. Karten: 0228/3502709.

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