Kreolische Folksongs in Beuel TiCorn bringt die Musik Haitis in die Brotfabrik

Beuel · Fröhliche, aufmunternde Schlager von Liebe und Gelassenheit bestimmen das Bild, das TiCorn in der Brotfabrik von Haiti zeichnet.

 TiCorn entführt ihr Publikum in eine exotische Welt.

TiCorn entführt ihr Publikum in eine exotische Welt.

Foto: Thomas Kölsch

Die Sängerin, in ihrer Heimat eine der beliebtesten Interpretinnen kreolischer Folksongs, setzt auf Sonnenschein, Hochzeiten und Pilgerfahrten, lässt Kolibris schwirren und Eselshufe in idyllischen "Plakatap" über die Straßen klappern. Klingt paradiesisch, auch wenn TiCorn extra den Unterschied zwischen der Karibik-Insel und dem polynesischen Tahiti betont. Doch schwere Zeiten spielen an diesem Abend lediglich eine untergeordnete Rolle.

Stattdessen lebensfrohe Musik mit nur einer leichten Prise Wehmut, eine Mischung aus Chansons und Traditionals, meist auf Kreolisch vorgetragen, ab und zu auch mal auf Englisch oder Deutsch. Ihre weiche Stimme unterlegt "petite Cornelia" mit feinem Gitarrenspiel, dazu kommen teils Flöte, teils Bass und natürlich eine prominente Percussion-Begleitung.

Daniel Holtermanns sorgt für das rhythmische Fundament, während Brahm Heidl mal gekonnt in die tiefen Saiten haut, sich aber auch gesanglich hervortut. Besonders die "Declarasyon", eine Liebeserklärung in Duett-Form, begeistert. Eigenständig wirken die beiden Melodielinien, die dennoch hervorragend miteinander harmonieren, die tiefe Lage Heidls und der spielerisch-blühende Sopran TiCorns.

Dabei unterstützt auch die spontan eingeladene Katy Sedna das Trio. "Um 15 Uhr habe ich sie angerufen, jetzt ist sie hier", freut sich TiCorn. Sedna hat einen ähnlichen Hintergrund wie die haitianische Sängerin mit deutschen Wurzeln, nur dass sie in Togo und Kenia aufwuchs.

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