Film "To The Wonder" im Kino in der Brotfabrik

Bonn · Das fragile Band zwischen der temperamentvollen Französin Marina (Olga Kurylenko) und dem introvertierten Amerikaner Neil (Ben Affleck) lässt sich in dem romantischen Drama "To The Wonder" nur schwer festigen.

Ihre erste Trauung findet im Schnellverfahren im überfüllten, lärmenden Saal eines Standesamtes irgendwo in Oklahoma statt, mit Strafgefangenen in Handschellen als Trauzeugen. Beim zweiten Mal stehen Marina und Neil mit dem Priester in einer leeren Kirche, sie in festlichem Weiß, er sehr ernst.

Eventuell sind diese Eheschließungen jedoch nur verstörende Gedankenspiele. Denn der realistische Duktus des Films trügt. Eher poetisch lotet "To The Wonder" von Terrence Malick die verwirrten Gefühle von Menschen aus, die mühsam körperliche Anziehung in dauerhafte Bindung verwandeln wollen.

Der hier hünenhaft und fast griesgrämig auftretende Ben Affleck dient vermutlich als Alter Ego des Regisseurs. Denn offenkundig arbeitet Terrence Malick in "To the Wonder" seine kompliziert verlaufene Beziehung zu einer Französin auf.

Malick-Fans hingegen werden lieber von einer Weiterentwicklung seiner Kunst sprechen. Zwischen Amerika und Frankreich, zwischen romanischem Sakralbau und auf der Prärie weidenden Büffeln entspinnt sich ein assoziatives, visuelles Gedicht, immer mit den Akteuren im Fokus und unterlegt von ihren hypnotisierenden Stimmen.

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