Prix Pantheon Gala im Beueler Brückenforum Torsten Sträter ist Publikumsliebling und Bastian Pastewka nun "Reif und Bekloppt"

BONN · Wer hätte gedacht, dass Lothar Dombrowski, Alter Ego des Kabarettisten Georg Schramm, sein braunes Sakko jemals gegen einen Smoking tauschen würde. Aber der Mann nimmt seine Pflichten als Moderator eben ernst. Und siehe da: Der schwarze Lederhandschuh - eines der Markenzeichen der Bühnenfigur mit Pomade im Haar, dem preußisch streng getrennten "s-t" und dem chronisch angewidertem Gesichtsausdruck dazu - fällt kaum mehr auf, während Dombrowski alias Schramm durch die Prix Pantheon Gala im Beueler Brückenforum führt.

 Rückblick mit Jochen Malmsheimer.

Rückblick mit Jochen Malmsheimer.

Foto: PANTHEON

Aber warum sich derart an Äußerlichkeiten aufhalten? Weil sein Smoking das einzig Festliche im Saal ist, von Fritz (Rainer Pause) sein Frack und Hermanns (Norbert Alich) Cut einmal abgesehen. Aber die beiden "Fossilien des gehobenen rheinischen Frohsinns" hocken da oben in der Loge und strapazieren Dombrowskis Nerven mit ihren Zwischenrufen schon genug.

Ansonsten: keine schimmernden Roben, keine kunstvoll gesteckten Frisuren. An diesem Abend gehört die Bühne den Männern und nur ihnen. Das können hochkarätige Gäste wie Fritz Eckenga sein - mal "mit ohne Fußball", aber dafür mit einer schön gemeinen Nummer aus der Welt des Reitsports - oder Florian Schröder, dessen Pointen mit seiner Kunst des Parodierens wetteifern.

Gewinner ist in jedem Fall das Publikum. Piet Klocke redet sich mal wieder liebenswert-schusselig um Kopf und Kragen. Gernot Hassknecht aus der ZDF Heute-Show droht derselbe zu platzen. Dieter Hildebrandt erweist Herbert Wehner seine Referenz, Jochen Malmsheimer lässt die Werbeikonen derselben Ära wieder aufleben (ein verbaler Hochgenus) und Jean Faure steht mit Band vor geschlossenen Bahnschranken in der Bonner Südstadt.

Das wird er wohl auch dann noch, wenn Jurypreisträger Maxi Schafroth (am 22. Oktober im Pantheon) und Publikumsliebling Torsten Sträter (daselbst am 5. Oktober) für ihren Prix längst einen Ehrenplatz gefunden haben. Während Bastian Pastewka - nunmehr "Reif & Bekloppt" - alle Mönche aus "Der Name der Rose" in der Reihenfolge ihres Ablebens aufzählt und Eckart von Hirschhausen, Preisträger der Kategorie "Geben & Nehmen mit der Stiftung "Humor hilft heilen" mitunter auch kleine Philosophen entdeckt: "Man kann nie wieder etwas verlieren, wenn man weiß, wo irgendwo ist." Hat was, oder?

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