Ingrid Czechanowski las in Rheinbach Trauerbegleiterin las aus ihren Geschichten über Sterben und Tod

RHEINBACH · Auszüge aus ihrem Buch "Wo kommst du her? Wo werde ich dich finden?", in dem sie anhand von Lebensgeschichten Verlust, Sterben und Tod anschaulich thematisiert, trug die Autorin Ingrid Czechanowski (60) aus Swisttal in der Rheinbacher Buchhandlung Kayser vor.

 Lesung und Musik in der Buchhandlung Kayser: Kanaho Debinski (r.) begleitet den Vortrag von Ingrid Czechanowski.

Lesung und Musik in der Buchhandlung Kayser: Kanaho Debinski (r.) begleitet den Vortrag von Ingrid Czechanowski.

Foto: Henry

Geschäftsinhaber Andreas John begrüßte gut zwei Dutzend Zuhörer. Bereichert wurde der Abend durch das klassische Gitarrenspiel von der Japanerin Kanaho Debinski, die in Bad Honnef lebt. Zur Einstimmung spielte sie mit viel Feingefühl "Un dia de noviembre" (ein Tag im November) von Leo Brouwer, einem Gitarristen aus Cuba.

In Czechanowskis Buch wird unter anderem die Geschichte des Jungen Hannes erzählt, der erlebt, wie sich mit dem Tod des Großvaters alles verändert. Obgleich Hannes weiter seinen alltäglichen Beschäftigungen nachgeht, lebt er zugleich in einer zeitlosen Welt der Erinnerungen an seinen Opa. "Ich hoffe, dass es den Menschen, die es lesen, Bilder mitgibt, um selber zu reflektieren", sagte Czechanowski. Inspiriert durch ihre Arbeit als Trauerbegleiterin schrieb sie innerhalb von sechs Jahren ihr Buch. "Ich fühle mich beschenkt von den Menschen, die ich begleiten darf", erzählt sie. Es liege ihr sehr am Herzen, dass ihr Buch den Lesern Mut machen soll, sich dem Abschiednehmen zu stellen und sich mit Sterben und Tod auseinanderzusetzen. Wegen der einfachen Sprache sei es auch für Kinder und Jugendliche geeignet. "Zu einem solchen Thema braucht man einen niedrigschwelligen Zugang, weil es tief anrührt", erklärt sie. Die Autorin wünscht sich, dass ihr Buch zu Gesprächen zwischen den Generationen "über die letzten Wege" anregt. Sie trug auch zwei eigene Gedichte vor, in denen es ebenfalls um den Tod ging. Da sie auch Märchenerzählerin ist, ließ sie die Gäste zudem einem afrikanischen Märchen aus dem Kongo lauschen.

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