Ausverkaufte Lanxess-Arena Twenty Oune Pilots begeistern 16.000 Fans in Köln

Köln · Das amerikanische Pop-Duo Twenty One Pilots gab in Köln ein umjubeltes Konzert. Die Band begeisterte ihre Fans bei dem ausverkauften Konzert in der Lanxess Arena.

 Tyler Joseph (rechts) und Josh Dun sind Twenty One Pilots.

Tyler Joseph (rechts) und Josh Dun sind Twenty One Pilots.

Foto: picture alliance / dpa

Es ist verblüffend! Auf der Bühne mit Gitterrohr-Hintergrund im Industrie-Design gehen lediglich zwei Musiker zu Werke, und dass, obwohl Twenty One Pilots über weite Strecken nach musikalischer Urgewalt klingt. Diese massive Klangmauer, sie könnte nach Phil Spector und Jim Steinman als „Wall of Sound 3.0“ durchgehen, lässt gelegentlich schon mal das Zwerchfell der rund 15 000 Fans, die das ausverkaufte Konzert von „The Bandito Tour“ in der Lanxess Arena feiern, vibrieren.

„Jumpsuit“ vom im vergangenen Herbst veröffentlichtem Album „Trench“ eröffnet das Konzert des 2009 in Columbus/Ohio gegründeten Duos, das 2015 mit dem Album „Blurryface“ seinen internationalen Durchbruch schaffte, und für ihren Song „Stressed Out“ 2017 zusätzlich einen Grammy gewann.

Mit Ukulele und Hawaii-Hemd

Die Piloten, Joshua William Dun am Schlagzeug und Tyler Joseph am Bass, Piano und mit der Ukulele beweisen, dass sie sich im Luftraum unterschiedlichster Pop-Stilistiken von Rock bis Rap exzellent auskennen. Dabei praktiziert Dun einen archaischen Trommelstil, dessen durchdringende Rhythmik an die für Rudersklaven auf einer römischen Galeere erinnert. Aber gerade dieses Bodenständige setzt einen reizvollen Gegenakzent zu der elektronischen Übermacht, die Twenty One Pilots bemüht. Auch wenn die opulente Klangfülle von der Festplatte zugespielt wird, und meist nur zwei Instrumente sowie der Gesang in Echtzeit geliefert werden, so werden Dun und Joseph doch nicht zu Marionetten einer Playback-Show degradiert. Im Verlauf des Konzerts lässt der Klangdruck etwas nach, und Joseph, jetzt im legeren Hawaii-Hemd und Sonnenbrille, holt die Ukulele raus. Nach der Crossover-Mischung mit Rock und Rap ist nun geklimperte Entspannung mit afro-karibischen Sounds, die trotz federnder Reggae-Rhythmik nach wie vor von Duns gradlinigem Getrommel unterlegt sind, angesagt. Zur allgemeinen Überraschung geht Twenty One Pilots plötzlich auf Tuchfühlung mit den Fans und entert eine kleine Bühne mitten im Innenraum. Wenngleich nicht „unplugged“ so doch mit reduziertem Elektro-Sound, werden „Neon Gravestones, „Bandito“ sowie „Pet Cheetah“ präsentiert.

Bei der Rückkehr auf die große Bühne werden fleißig entgegen gestreckte Hände abgeklatscht. Es ist ein Konzert der Gegensätze, eine kleine Gruppe produziert großen Klang, Elektronik trifft auf rumpelndes Schlagzeug, ein Bass schwer in die Magengrube, Piano und Ukulele verbreiten beschwingte Leichtigkeit. Rock, Rap, R 'n' B und Reggae werden als Mischung von stilistisch kurssicheren Twenty One Pilots nicht als Unterhaltungsbeliebigkeit intoniert, sondern erhalten ein individuelles Gepräge, das begeistert gefeiert wird.

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