Haus der Springmaus Unendliche Weiten

BONN · Wenn Ihnen finanziell nichts weh tut und wenn Sie überdies dem Neurologen Dr. Magnus Heier eine Freude machen möchten, dann schenken Sie ihm doch einfach einen Kernspintomographen. Angesichts der Tatsache, dass den Kapazitäten des menschlichen Gehirns - entgegen den tagtäglichen Erfahrungen mit so manchem Zeitgenossen - keine Grenzen gesetzt sind, wäre das eine lohnenswerte Investition.

Zumal Dr. Heier sein Wissen auch gern weitergibt; so wie jetzt beim Abend "Hirnwelten - Einladung zum Denken" in der Reihe "NeunMalKlug"; initiiert vom Haus der Springmaus und der Universität Bonn.

Abgesehen von der Tatsache, dass 100 Minuten für solch ein Thema naturgemäß viel zu kurz sind und das Ergebnis sozusagen "Wissenschaft light" sein muss, stürzt sich der Facharzt, der nebenbei auch für diverse Zeitungen schreibt und im Radio Sprechstunde hält, mitten hinein ins Vergnügen. Die Reise mit der Enterprise durch unendliche Weiten wäre ein kurzer Ausflug, verglichen mit der Komplexität eines Gehirns.

Ein ziemlicher Luxus, den unser Körper sich da leistet; verbraucht es doch 20 Prozent seiner Energie, um damit ein Netz zu betreiben, von dem Mobilfunkbetreiber träumen. Und das ist bei Männern und Frauen so. Punktum. Nur falls jemand an dieser Stelle in die allzu populäre Kerbe hauen wollte...

Bevor Sie nun aber in Euphorie verfallen: Leider sind wir - trotz oder gerade wegen unseres Hochleistungsrechners im Kopf - auch erschreckend leicht zu manipulieren. Kennen Sie zum Beispiel Morbus Mohl? Eine recht schmeichelhafte Umschreibung für Hypondrie, inspiriert vom "Gesundheitsmagazin Praxis". So viel zum Thema unabhängiges Denken...

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