Untiefen umschifft in Sankt Sebastian

Im Rahmen des Poppelsdorfer Orgelsommers hatte sich Georg Friedrich an der Klais-Orgel von Sankt Sebastian Robert Schumanns Werken mit Sinn für skurrilen Witz und lakonischen Humor angenommen.

Bonn. Obwohl er diesem Instrument einen Eindruck von der "Allgewalt der Musik" zutraut, hat Robert Schumann Originales für die Orgel nicht geschrieben.

Sein Interesse galt vielmehr einer Neuerung beim Klavierbau, dem sogenannten Pedalflügel, einem Flügel mit zusätzlicher Fußklaviatur vom Tonumfang eines Orgelpedals.

Die Schumanns hatten sich ein solches Instrument, das ein Üben wie an einer Orgel ermöglicht und in dieser Funktion auch am Leipziger Konservatorium Verwendung fand, im Frühjahr 1845 gemietet, und begeistert begann Robert hierfür zu komponieren:

"Vier Skizzen" op. 58, seine "Studien für den Pedalflügel - Sechs Stücke in kanonischer Form" op. 56 und die "Sechs Fugen über den Namen BACH für Orgel oder Pedalflügel" op. 60.

Im Rahmen des Poppelsdorfer Orgelsommers hatte sich Georg Friedrich an der Klais-Orgel von Sankt Sebastian unter anderem op. 56 und op. 58 mit Sinn für skurrilen Witz und lakonischen Humor angenommen.

Einerseits unterstreicht er die recht auffällige Melodieverliebtheit Schumanns, andererseits umschifft er durch bisweilen mutige Registerwahl allzu biedermeierliche Untiefen.

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