Bonner Pantheon Varietéspektakel "Die Gaukler" - Liebeserklärung an den Zirkus

BONN · Handstand-Akrobaten, Jongleure, Luftring-und Trapez-Künstler, sogar eine Rasierklingenschluckerin: Das Varietéspektakel, das derzeit noch im Senftöpfchen in Köln stattfindet und ab dem 15. August im Bonner Pantheon gastiert, schöpft in seinem zehnten Jahr einmal mehr aus den Vollen.

Auf der Treppe zum Pantheon: Die Gaukler sind da.

Auf der Treppe zum Pantheon: Die Gaukler sind da.

Foto: Thomas Kölsch

"Wir erzählen dabei keine Geschichte, sondern lassen augenzwinkernd Bilder lebendig werden, die Menschen von einem Zirkus vor hundert Jahren im Kopf haben", erklärt Initiator und Moderator Stephan Masur das Konzept hinter dem aktuellen Programm "Die Gaukler". "Zugleich ist es eine kleine Liebeserklärung." An die Manege und an die Artistik, an den Jubel der Menge und das Glitzern in Kinderaugen.

Spaß steht bei der Arbeit des Ensembles klar im Mittelpunkt. "Stephan organisiert das alles mit so viel Herz und gewährt uns so viele Freiheiten wie sonst nur sehr selten", erzählt Seiltänzerin Silea, die auch schon ein Angebot vom Cirque du Soleil auf dem Tisch hatte. "Freunde und Kollegen haben mir bereits gesagt, dass die Stimmung hier einzigartig ist, und ich kann das jetzt nur bestätigen."

Das finnische Duo Kati und Pasi ist nach 2010 sogar schon zum zweiten Mal mit dabei. "Als wir gefragt wurden, haben wir sofort zugesagt, weil es vor vier Jahren so viel Freude gemacht hat", erklärt Akrobatin Kati. "Zumal wir hier den Vorteil haben, Teil des kreativen Prozesses sein zu können", fügt Pasi hinzu.

Tatsächlich ist das Varietéspektakel innerhalb der Szene inzwischen recht anerkannt, zum einen wegen der Atmosphäre, aber auch als Startpunkt für junge Künstler. "Für mich ist es das erste Engagement in Deutschland", sagt etwa der Amerikaner Daniel Sullivan, der kurzfristig für die erkrankte Sarah Pepe eingesprungen ist, "und viele Bekannte sind eifersüchtig, dass ich hier mitmachen und meine Nummern präsentieren kann." Selbstverständlich ist eine Einladung zu der Show übrigens nicht: "Für jeden, der mit dabei ist, habe ich mir noch mindestens zehn andere Artisten angeschaut", erklärt Stephan Masur.

Das Publikum kann also eine exzellente Show erwarten, die zwischen Nostalgie und Momenten voller Spannung changiert. Die Kunststücke an Trapez, Ring oder Vertikaltuch finden dabei wie gewohnt direkt über den Köpfen der Zuschauer statt und nutzen die Möglichkeiten des Pantheons, das ursprünglich bewusst auch für Varietévorführungen konzipiert wurde, damit voll aus.

Doch spektakulär wird es auch auf der Bühne selbst, etwa wenn Silea sich ihre Rasierklingen in den Mund steckt und effektvoll Kunstblut spuckt - ein Element, das übrigens in der Familienvorstellung am 17. August bewusst entschärft wurde.

"Dazwischen haben wir aber immer auch Ruhepunkte gesetzt", betont Masur. Zwei Stunden lang will das Ensemble das Publikum ent- und verführen. In Köln, so Masur, funktioniere das bereits hervorragend. Fehlt nur noch die Bonner Gaukelei.

Termine: 15. bis 20. August, 22. + 23. August, jeweils 20 Uhr außer Sonntag, 17.8., 17 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Die Stunde der Sieger
Abschluss Deutscher Musikwettbewerb in Bonn Die Stunde der Sieger
Zum Thema
Aus dem Ressort