Ausstellung im Kunstraum Verein zur Förderung von Kunst und Kultur zeigt Werke von Rita Ellers

BAD HONNEF · Wild ringen Rot und Schwarz um die Vormacht, verbeißen sich in wilden Linien in einander, fordern auf schlichtem weißem Hintergrund gierig nach Aufmerksamkeit. Inspiriert durch Lyrik, sind Sehnsucht, Verlangen, quälende Ohnmacht - die Emotionen einer unerfüllten Liebe - in der Collage "Suche" in die gemalte Sprache umgesetzt und zu einem abstrakten Gespinst aus Formen und Farben verdichtet.

 Bilder und Kunstbücher zeigt Rita Ellers noch bis Ende des Monats im Kunstraum unter dem Ratssaal.

Bilder und Kunstbücher zeigt Rita Ellers noch bis Ende des Monats im Kunstraum unter dem Ratssaal.

Foto: Frank Homann

Dieses Bild war nur eines der vielen auf Literatur und sonstigen Texten aufbauenden Werke, welche die Künstlerin Rita Eller am Wochenende bei der Eröffnung ihrer Einzelausstellung im Kunstraum am Rathausplatz präsentierte.

Ermöglicht wurde diese nach knapp zweijähriger Vorbereitungszeit vom hiesigen Verein zur Förderung von Kunst und Kultur. "Es freut mich sehr, solch außergewöhnliche Werke in Bad Honnef zeigen zu können", zeigte sich Werner Osterbrink vom Vereinsvorstand begeistert. Ebenso hatte Anita Grimm-Borchert, eine langjährige Freundin Ellers, bei ihrer Einführungsrede nur Lobendes über die Künstlerin aus Mülheim-Kärlich zu sagen.

Erstmalig in dieser Zusammenstellung gezeigt wurde ein ausgewählter Querschnitt aus rund 13 Jahren Schaffenszeit der Künstlerin. Ob leuchtende Farben, akzentuiert gesetzte Flächen, dezent gestaltete Nuancen oder kontrastreiche Töne, alles war gleichermaßen vertreten. "Meine Werke sind geprägt von der Liebe zur Farbe, zum Papier, zur Literatur, zum Schreiben", erklärte Eller die Motivation hinter ihren Ausstellungsobjekten. Gelesenes setze sie in Schrift und Farbe auf Papier, das Geschriebene bleibe dabei nur noch als unlesbares Chiffre stehen. Es komme nicht auf die Lesbarkeit an, sondern auf den Gedanken; Schrift werde zum Zeichen. "Es gibt bei der Gestaltung keine Regeln", so die Künstlerin.

Doch nicht nur klassische abstrakte Malerei war dort zu sehen, auch die farbenfrohen Künstlerbücher zogen die Blicke der anwesenden Kunstliebhaber auf sich. "Bilder sind an der Wand und hinter Glas gewissermaßen unantastbar", sagte Eller. "Die Bücher hingegen kann man anfassen und erfährt so ganz neue sinnliche Erlebnisse." Solch ein Buch zeige nicht bloß Abbildungen von Kunstwerken, es sei ein Kunstwerk an sich, erläuterte Grimm-Borchert. Somit sei der Gesamtzusammenhang der einzelnen Eindrücke leichter zu begreifen als mit einer gewöhnlichen Bilderserie.

Rita Ellers Kreationen sind noch bis einschließlich Sonntag, 30. Juni, im Kunstraum zu besichtigen. Geöffnet ist die Ausstellung donnerstags und freitags von 16 bis 19 Uhr sowie an Samstagen und Sonntagen von 10 bis 13 Uhr. Weitere Informationen unter http://www.rita-eller.de und www.kunstraum-bad-honnef.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Arm, aber sexy
Kommentar zu Skulpturen in Bonn Arm, aber sexy
Zum Thema
Aus dem Ressort