Finanzstreit um Kölner Oper Verhärtete Fronten: Intendant drohte mit Absage der Spielzeit

Köln · Im Kölner Finanzstreit um die Kölner Oper wird derzeit mit harten Bandagen gekämpft. Opernintendant Uwe Eric Laufenberg hatte am Dienstagabend gedroht, die Spielzeit 2012/2013 komplett abzusagen. Hintergrund war die Abstimmung darüber, ob die Oper zur Sicherung des Betriebs einen Finanzkredit über sechs Millionen Euro aufnehmen dürfe.

Die Genehmigung dafür hatte der Ausschuss zwar erteilt, aber zugleich an mehrere Bedingungen geknüpft, die Uwe Eric Laufenberg die Zornesröte ins Gesicht treibt. Unter anderem verbietet es der Beschluss der Oper, neue Verpflichtungen einzugehen.

Wie die Oper mitteilte, könne man nun weiterhin keine Künstlerverträge abschließen. "Köln wäre die erste deutsche Stadt, die seit 1943/44 eine komplette Theatersaison absagt", beschreibt Opernsprecherin Anna Linoli das Horrorszenario. Doch eine Absage der Saison wird es wohl nicht geben. Kölns Kulturdezernent Georg Quander erklärte, ein solcher Beschluss sei dem Betriebsausschuss "oder sogar nur dem Rat" vorbehalten.

Die Fronten sind verhärtet. Doch die Zeit drängt. Bereits am kommenden Dienstag, 24. April, soll der neue Spielplan vorgestellt werden. "Ich hoffe sehr, dass bis zum 23. April 2012 eine Lösung herbeigeführt wird. Alle handelnden Personen sind jetzt gefordert", erklärte Opernintendant Uwe Eric Laufenberg.

13 Produktionen inklusive Wiederaufnahmen soll der Programmkatalog enthalten, den Laufenberg am Dienstag ausführlich erläutern will. Ob er sich in den nächsten Tagen darauf einlassen wird, die Zahl der Premieren zu reduzieren, scheint noch völlig offen.

Die nächste Saison wird die erste sein, in der die Kölner Oper wegen der anstehenden Sanierungsarbeiten ganz ohne ihr Stammhaus am Offenbachplatz planen muss. Wichtigste Ausweichspielstätte wird dann der zum provisorischen Opernhaus umgebaute Musicaldome sein.

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