Verschwenderisch schöne Bilder

BEUEL · Am Samstag kommt die Jugendoper "Eloise" als eine Art Premiere in die Beueler Halle A. Durch die Änderung der Kulissen gewinnt einer der Hauptakteure an magischer Anziehungskraft.

 Wiederaufnahme am Samstag: Das "Eloise"-Ensemble in der Halle Beuel.

Wiederaufnahme am Samstag: Das "Eloise"-Ensemble in der Halle Beuel.

Foto: Lilian Szokody

"Wiederaufnahme" heißt das, was für Samstag, 18 Uhr, in der Halle A in Beuel angekündigt ist. Doch in Wahrheit sei es "eine Art Premiere", meint Jens Kerbel, Regisseur der Jugendoper "Eloise".

Schließlich hat sich viel geändert, seit das Märchen von der Prinzessin Eloise in der vergangenen Spielzeit erstmals auf dem Spielplan stand. Die Halle A bietet eine größere Spielfläche als der Alte Malersaal und damit mehr Platz für die "verschwenderisch schönen Bilder", für die die Inszenierung gelobt wurde.

Die Kulissen seien im Prinzip gleich geblieben, erläutert Jens Kerbel. Doch das "Wie" ist entscheidend. Die schmalen Stoffbahnen, die als Projektionsflächen dienen, kleiden jetzt ein riesiges Rechteck aus, nicht wie vorher ein "Zirkusrund".

Einer der Hauptakteure gewinnt dadurch an Intensität, an magischer Anziehungskraft: der Wald, neben dem Königsschloss einer der beiden Spielorte der Handlung. "Der kommt jetzt erst richtig zur Wirkung", findet Kerbel.

Zur Erinnerung: die Prinzessin Eloise wagt die gefährliche Expedition in den Wald, um ihre sieben Brüder zu befreien, die im Körper wilder Schwäne gefangen stecken.

Dieses Schicksal ist trauriges Ergebnis einer Vereinbarung, die Eloise' Eltern mit der Hexe Volhek getroffen hatten: sollte ihnen eine Tochter geboren werden, seien deren Brüder künftig Eigentum der Hexe. Deren Gefolge aus Vampiren bekommt in Halle A übrigens auch einen noch effektvolleren Auftritt: Die unheimlichen Blutsauger klettern schön gruselig aus dem Untergrund empor.

Um ihre Brüder zu befreien, steht Eloise allerdings vor einer schier unlösbaren Aufgabe: Sie muss sieben Hemden aus Distelwolle spinnen, bevor der Vollmond aufgeht. Das Märchen (nach Motiven von Grimm und Andersen) zeige, dass "Kinder eigentlich die stärkeren Menschen sind", sagt Kerbel.

Die Musik schrieb "Adiemus"-Komponist Karl Jenkins. Sie klingt mal nach Jazz, mal nach Folklore, hier und da wird auch Klassisches zitiert, alles aber "schwieriger zu spielen und zu singen, als es sich anhört", meint Ekaterina Klewitz, die musikalische Leiterin.

Premierenfieber auch für viele ihrer jungen Musiker (Kinder- und Jugendchor und Junges Orchester des Theaters Bonn): Vor allem viele Solopartien sind neu besetzt worden. Lieblingsstück von Klewitz ist übrigens der Chor der Spinnerinnen: "Das klingt wie aus einer anderen Welt."

"Eloise". Kinder- und Jugendoper von Karl Jenkins nach einem Libretto von Carol Barratt. Wiederaufnahme am Samstag, 17. Dezember, 18 Uhr, Halle A in Beuel (Siegburger Straße 42). Weitere Vorstellungen: 22. und 27. Dezember, 8., 14. und 20. Januar, 1. und 4. Februar.

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