Stiftung Haus der Geschichte Viel Neues und gute Nachrichten

Bonn · Die weitgehend überarbeitete Dauerausstellung im Bonner Haus der Geschichte eröffnet zu haben und die neue Ausstellung "GrenzErfahrungen. Alltag der deutschen Teilung" im Berliner Tränenpalast nennt Hans Walter Hütter, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte mit Spielbeinen in Bonn, Berlin und Leipzig, als die Höhepunkte der Stiftung in den Jahren 2011 und 2012.

Junger Vermittler von der "TeenGroup" mit Besuchern vor dem Wasserwerfer im Haus der Geschichte.

Junger Vermittler von der "TeenGroup" mit Besuchern vor dem Wasserwerfer im Haus der Geschichte.

Foto: Martin Magunia

Wer die fast hundert Seiten des gerade erschienenen Berichts der Jahre 2011/12 studiert hat, wird weitere Höhepunkte finden, erhält darüber hinaus einen Einblick in ein sehr lebendiges Museum, das nicht nur Geschichte in verschiedensten Formaten vermittelt, sondern auch viel Unterhaltsames zu bieten hatte. Etwa ein Konzert mit Jan Josef Liefers, Kabarettabende mit Werner Schneyder und Konrad Beikircher. Im Berichtszeitraum wurde viel diskutiert, es gab denkwürdige Lesungen etwa von Timothy Snyder ("Bloodlands") oder Hans-Peter Schwarz ("Helmut Kohl").

Die Ausstellungen 2011/12 waren: "Mit 17... Jung sein in Deutschland" (Bonn und Leipzig), "Dig, Dag, Digedag" (Leipzig), "Zeichen. Sprache ohne Worte" (Bonn, Leipzig), "Spurenlese. Fotografien von Herlinde Koelbl" (Bonn), "Science Fiction in Deutschland" (Bonn), "Spaß beiseite" (Leipzig, Bonn). Die Bonner U-Bahn-Galerie zeigte "Spiegelungen", "Zeitsprung. Fotografien von Thomas Hoepker". Zunehmend nutzt die Stiftung Haus der Geschichte auch die Neuen Medien, etwa über das Internetportal "Orte der Repression" oder mit der App zur Wechselausstellung "The American Way".

Die Dynamik der Sammlung ist bemerkenswert. Rund 788.000 Exponate besitzt die Stiftung, allein 80.000 Stücke kamen 2011/12 hinzu, vom sowjetischen T-34-Panzer und Trabi 601 mit aufmontiertem Dachzelt bis zum Deutschen Fernsehpreis, den Marcel Reich-Ranicki abgelehnt hat. 325.000 Objekte wurden insgesamt digital dokumentiert. 2011/12 kamen 17.000 Datensätze neu in die Internetdatenbank. 10,4 Millionen Menschen sahen seit Eröffnung die Dauerausstellung in Bonn, in den Jahren 2011/12 jeweils über 400.000. Die Wechselausstellungen wurden von jeweils über 200.000 Menschen besucht.

Der Bundeszuschuss für die Stiftung lag 2011 bei 22,6 Millionen Euro, 2012 bei 20,3 Millionen. Wer hier stutzt, weil er einen Einbruch im Etat wittert, dem sei die Erklärung geliefert. 2011 waren die Kosten für die Glasdachsanierung eingestellt, die 2012 erst einmal wieder verschwanden, weil die Sanierung sich als kompliziert erwies und verschoben wurde, erklärt Hans Walter Hütter auf Anfrage: "Die Haushalte sind in den letzten Jahren stabil geblieben, das ist die gute Nachricht." Ein Vorteil sei, dass die Mehrkosten durch tarifliche Erhöhungen Großteils vom Bund aufgefangen würden. Im Entwurf für 2014 soll es ein Plus von zwei Millionen geben, verrät Hütter. Das ist der Etat für die Dauerausstellung in der Berliner Kulturbrauerei, die die Stiftung im November 2013 eröffnet.

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