Georg Ringsgwandl im ausverkauften Pantheon Vielleicht, vielleicht, eventuell

Bonn · "Meine Band ist sehr gut - und für mich das Alibi, um auf die Bühne zu gehen." Das nennt man wohl Understatement. Auch wenn dem bayerischen Original Georg Ringsgwandl uneingeschränkt beizupflichten ist, was das Können der Band betrifft.

 "Mehr Glanz!" heißt sein Programm: Georg Ringsgwandl.

"Mehr Glanz!" heißt sein Programm: Georg Ringsgwandl.

Foto: dpa

Der Liedermacher selbst, den "bayerischen Bob Dylan" titulierte ihn die Süddeutsche Zeitung einst, und da könnte man glatt ein weiteres Mal beipflichten, ist freilich eine Klasse für sich.

Das beweist der lässige Revoluzzer, Bürgerschreck, Bohemien und Poet in Personalunion bei der Premiere seines neuen Programms "Mehr Glanz!" im ausverkauften Pantheon. Unterstützt wird er dabei von seinem äußerst versierten Musikertrio aus Daniel Stelter (Gitarren, Mandoline, Dobro), Tommy Baldu (Schlagzeug) und Christian Diener (E-Bass).

Der Herr und Meister bezeichnet sie durchaus liebevoll als die "Rheintal-Buben". Ringsgwandl trägt nicht nur seine Stimme in den Raum, sondern spielt seinerseits Gitarren sowie Zither und Mini-Keyboard. Sollten etwa die ersten Textzeilen selbstreferenziell sein? "Für die wirklich hohe Kunst / Bin ich zu primitiv / Für die Popmusik / Bin ich zu kompliziert". Nicht doch. Ringsgwandl groovt sich ein mit Songs über Frauen, in denen eine Discoqueen steckt, über Serienschauspielerinnen, die einen "mentalen Trachtenhut" tragen, und über "Vroni, die von der verkehrsberuhigten Zone".

Das Satirelied über das Heile-Welt-Showbiz ist zwar ein wenig blass, gerät jedoch musikalisch zu einem atmosphärischen Juwel. Und Politik macht er auch noch, der Ringsgwandl Schorsch: mit der selbstverständlich von Angela Merkel in Auftrag gegebenen, zupackenden Koalitionshymne "Vielleicht, vielleicht, eventuell".

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