Romeo Castellucci über sein Beethovenfest-Projekt Viktoriabad wird zur Theaterbühne

Bonn · Salzburgs „Don Giovanni“-Regisseur Romeo Castellucci über sein Beethovenfest-Projekt

 Mensch und Maschine: Silvio Jagarinec als „Prometheus“.

Mensch und Maschine: Silvio Jagarinec als „Prometheus“.

Foto: Monika Rittershaus/Beethovenfest

Der Kontrast könnte für den italienischen Künstler und Regisseur Romeo Castellucci kaum größter ausfallen: Von der riesigen Bühne von Salzburgs Großem Festspielhaus, wo er gerade Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Don Giovanni“ inszenierte, zum gottverlassenen Viktoriabad in Bonn. Ein Ort, der einmal voller Leben war, bis man im Jahre 2010 den Stöpsel zog und das Wasser abfloss. Das leere Becken und der Sprungturm erzählen noch von glanzvolleren Zeiten. Die spektakuläre, von Wilhelm Jungherz und Gottfried Böhm künstlerisch gestaltete Fensterfront „Geysirlandschaft“ hingegen, die mit 30 Metern Länge den Raum eigentlich visuell beherrschen sollte, haben Castelluccis Leute mit Hilfe einer riesigen Stoffbahn den Blicken entzogen. Sie strahlt in nüchtern kühlem Weiß wie der gesamte Raum. Tabula rasa für Castelluccis theatrale Performance „Pavane für Prometheus“, die er hier fürs Beethovenfest einrichtet.