"Resonanzen" in Siegburg Voller Anmut

SIEGBURG · "Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, wenn mein Teint sich ins rosa bis violette einfärbt", begrüßte der Solooboist der Berliner Philharmoniker, Albrecht Mayer, die Zuhörer in der Aula des Stadtmuseums Siegburg zum ersten von vier Kammerkonzerten in der Reihe "Resonanzen" mit dem Titel "Schilflieder".

Die drei Romanzen (op. 94) für Oboe und Klavier von Schumann sind vor 1950 niemals vollständig gespielt worden, so Mayer. Aus dem einfachen Grund: Es ist konditionell kaum zu bewältigen. Voller Anmut gestaltete er die Clara Schumann gewidmeten Stücke - von Markus Becker am Flügel kongenial begleitet.

Der neue künstlerische Leiter der "Resonanzen", Gabriel Schwabe, war am Cello mit Brahms' Sonate F-Dur (op. 99) und Richard Strauss' Romanze F-Dur zu hören. Heroisch und zupackend im "Allegro passionato" bei Brahms, dezent schwärmerisch bei Strauss. Auch er ließ den Zuhörer mit dem Klang von Francesco Ruggeris Cello (Cremona 1674) ergriffen zurück.

In Hans Steinmetz' "Liebesruf eines Faun" (1954) betörte Mayer mit dem Klang seines Englischhorns. August Klughardt, dessen erste Sinfonie von den Eindrücken der ersten Bayreuther Festspiele 1876 geprägt ist, setzt auch die "Schilflieder" sehr bildhaft in musikalische Sprache um. Alle drei Künstler liefen zur Höchstform auf und wurden nach Humperdicks "Abendsagen" als Zugabe mit stehenden Ovationen bedacht.

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