Vom Bikepark bis zum Badeschiff

Nach acht Stunden standen die Sieger fest, der Weg war lang, bis die ersten sechs Preise der Aktion "Gestalte deine Stadt" auserkoren waren.

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Bonn. (dk) Nach acht Stunden standen die Sieger fest, der Weg war lang, bis die ersten sechs Preise der Aktion "Gestalte deine Stadt" auserkoren waren.

Acht Juroren hatten sich in einer Suite des Kameha Grand mit den mehr als 60 Einsendungen für "Gestalte deine Stadt" beschäftigt: Thomas Kleber (Kameha Grand), Helmut Andreas Hartwig und Arndt Lingohr (Stifter), Claudia Fasse (Ströer), Pedro Muñoz (Deutsche Post DHL), Dietmar Kanthak (General-Anzeiger), Sabina Leßmann (Kunstmuseum Bonn), Jürgen Reske (Stiftung Kunst der Sparkasse in Bonn) und Max Frisinger (Preisträger "Kunstpreis Start" 2011).

Es galt zu entscheiden zwischen Entwürfen, deren Realisierbarkeit und Relevanz für die Stadt Bonn Geldpreise rechtfertigen würden, und Visionen, deren Charme vor allem in der ansprechenden Gestaltung und der pfiffigen Idee lag.

Geldpreise von insgesamt 10 000 Euro, gestiftet von Deutsche Post DHL, sollen folgenden Ideen zur Verwirklichung verhelfen:

  • Die Idee, einen Bikepark zu errichten, eingereicht vom Sommerlager der Bürgerstiftung Rheinviertel.
  • Der Vorschlag, Gedenkplaketten berühmter Persönlichkeiten an ihren Bonner Wohnhäusern anzubringen, verbunden mit kulturellen Festivitäten zur Erinnerung an die Persönlichkeiten. Der Beitrag am Beispiel des italienischen Autors Luigi Pirandello, der in der Bonner Altstadt gewohnt hat, stammt von Deva Wolfram.
  • Den Vorschlag, einen Müllabfuhrwagen künstlerisch zu gestalten, haben Marie Hessel, Nicolas Dalvarado und Frank Millard erarbeitet.

Das Preisgeld versteht Stifter und Jury-Vorsitzender Helmut Andreas Hartwig als "Anschubfinanzierung". Das Kameha Grand bedenkt die folgenden Visionen mit Sachpreisen:

  • Den Vorschlag, eine große, aus der Entfernung zu sehende Hüpfburg auf den Paffelsberg (höchster Berg im Stadtgebiet, Beueler Seite) zu stellen, von Johannes Röhnelt.
  • Die Idee, einen Trinkwasserbrunnen auf dem Marktplatz zu installieren, von Isabella Schweitzer.
  • Die Vision eines Badeschiffs am Rhein, von Stefan Schevardo.

Bei Sichtung der eingereichten Arbeiten fiel auf, dass Dauerthemen wie Bonner Loch, Beethovenhalle und Festspielhaus die Menschen beschäftigen und ihre Fantasie anregen. Die städtische Architektur war Thema mancher Einsendung, das drückte sich inhaltlich in der Idee aus, die Hinterseite der Oper künstlerisch zu gestalten.

Auch für eine angemessene Behandlung des Themas Innenstadtgestaltung setzten sich Teilnehmer an "Gestalte deine Stadt" ein. Erfreulich war das Engagement von Schülern, die gern mit Pinsel und Farbe losziehen würden, um zum Beispiel heruntergekommene Bänke aufzuhübschen oder, August Macke im Sinn, Stromkästen nach dem Vorbild des Künstlers zu bemalen und somit Farbtupfer im Stadtbild zu setzen.

Die Stifter Helmut Andreas Hartwig und Arndt Lingohr stellten fest: "Mit der Stiftung des ,Kunstpreises Start' wollten wir zusammen mit dem Kunstmuseum Bonn unter der Leitung von Herrn Professor Stephan Berg Akzente im Kulturleben unserer tollen Stadt Bonn setzen." Und: "Wir sind begeistert, dass sich weit mehr als 200 Personen mit knapp 70 Einreichungen künstlerisch an ,Gestalte deine Stadt' beteiligt haben".

Im Internet auf www.kunstmuseum-bonn.de/kunstpreis-start werden in Kürze alle Gewinner-Entwürfe zu sehen sein. Die Preisverleihung findet im Oktober im Kunstmuseum Bonn statt. Am 22. November wird die Arbeit von Max Frisinger im Kunstmuseum erstmals öffentlich vorgestellt; sie ist danach ein halbes Jahr lang für die Öffentlichkeit zugänglich.