Kreuzkirche in Bonn Von der Orgel bis zur Hümmelchen

BONN · Mit Außergewöhnlichem überrascht Stefan Horz in seiner arrivierten Reihe "am 7. um 7" an der Bonner Kreuzkirche sein Publikum immer wieder aufs Neue. Manches ist dabei derart faszinierend, dass es nach Fortsetzung verlangt. So auch die "Wind-Spiele", wunderbare Musik auf "pneumatischem" Instrumentarium.

Neben der Ott-Orgel, an deren Spieltisch der Hausherr mit sichtlichem Vergnügen wirkte, waren dies eine Zampogna, eine Cornamuse du centre, ein "Hümmelchen", diverse Blockflöten, ein "Exoticum instrumentum fistulare", ein Duduk und ein Sopran-Saxophon (neben der Sonderspezies Sackpfeife alles zumeist archaisch klingende Holzblasinstrumente), virtuos gespielt von Matthias Höhn.

Und weil auch die Orgel über entsprechende Register wie Bärenpfeife, Krummhorn oder Rackett verfügt, musste man bisweilen schon sehr genau hinhören (oder hinsehen - man saß in intimem Kreis auf der Orgelempore), welcher Klang welchem Instrument zuzuordnen war.

Unter dem Michael Praetorius' entlehnten Motto: "So sie wohl beroeret seynd" hatten die beiden Musiker Altes mit Neuem in altem Gewandt zu einem amüsanten Programm kombiniert, neben höfischen Tanzsätzen von Tylman Susato und Praetorius gab's "As Time Goes By" aus dem Filmklassiker "Casablanca" oder Filmmusik von Michael Nyman. Und wenn Horz - mit Zimbelstern - zu swingen beginnt, glaubt man kaum, dass hier eine riesige Kirchenorgel im Spiel ist...

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