Von Liebesleid und Liebesfreud

Ensemble "alla polacca" spielt im Bonner Post Tower

Bonn. Es war wieder ein außerordentlich apartes Programm: "Chamber Music with JOY 3" bot in der Post Tower Lounge Lieder aus der englischen Renaissance für die Besetzung Sopran und Laute sowie Duette für zwei Lauten. Und das Ensemble "alla polacca" erwies sich dafür als Ideal-Interpret.

Das bei mehreren Wettbewerben bereits sehr erfolgreiche Ensemble widmet sich hauptsächlich der Kammermusik des 17. und 18. Jahrhunderts. Mit den Duetten "La Rosignoll" und "Drewries Accordes" (Anonymus) gelang Stanislaw Gojny (Laute) und Mie Sasaki (Laute) auch sofort ein stilsicherer Einstieg.

John Dowlands Liedern von Verzweiflung und Freude der Liebe verlieh Iwona Lesniowska mit strahlendem Sopran große Innigkeit. Von Gojny mit zarten Lautenklängen begleitet, berührte sie mit "Awake sweet love" und "Can she excuse". Abschied besang sie in "Wilt thou unkind", während im langsamen "Flow my tears" die Trauer den Tonfall dominierte.

Auch das bekannte "Come again" fehlte nicht. Dem balladenartigen Duett für zwei Lauten "My Lord Willoughby's Welcome Home" von Dowland gaben Gojny und Sasaki viel Wärme und ließen darauf das "Echo" von Francis Pilkington mit langem Diminuendo verklingen.

Auch "Greensleeves" geriet überzeugend, und in "Spagna Contrapunto" von Francesco da Milano gingen virtuose Läufe mühelos ineinander über.

Affektgeladene Seufzer ließ Lesniowska in "Ite caldi sospiri" von Robert Jones erklingen. Lieder von Henry Lawes, Nicholas Lanier und John Blow rundeten den stimmungsvollen Abend im Post Tower ab.

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