"Vox bona" mit wunderbarer Klangkultur

Bonn · Georg Friedrich Händel war ein Komponist, der mit seiner Musik die Zuhörer zu packen wusste. Davon konnte man sich jetzt in der Bonner Kreuzkirche überzeugen, als der Kammerchor "Vox bona" und das Ensemble "BonnBarock" unter Leitung von Karin Freist-Wissing das in Italien entstandene "Dixit dominus" aufführten.

"Vox bona", der Kammerchor der Kreuzkirche, sang zum Auftakt des Bachfestes.

"Vox bona", der Kammerchor der Kreuzkirche, sang zum Auftakt des Bachfestes.

Foto: Ralf Bauer

Händels Musiksprache besitzt großartigen Schwung, ist dabei bildhaft bis hin zum Plakativen, ohne platt zu wirken. "Vox bona" konnte in diesem überaus anspruchsvollen Werk erneut mit seinen Vorzügen glänzen. Die 46 Sänger und Sängerinnen beeindruckten mit gestochen scharfen Koloraturen und wunderbarer Klangkultur. Zudem verfügt man über ein fantastisches Rhythmusgefühl, das selbst das komplizierte Flechtwerk der Tripelfugen zu entzerren vermochte.

Die gesamte Kirche wurde im Anschluss mit dem "Domine deus" von Heinrich Schütz zum Spielort. Die Zuhörer erlebten die prunkvolle Musik nicht nur von der Spielfläche in der Mitte der Kirche, sondern auch von der umlaufenden Galerie. Dort waren zwei kleine Favoritchöre platziert. Hauptwerk des Abends bildete Johann Sebastian Bachs Kantate "Ich hatte viel Bekümmernis".

Wie viel Wert Karin Freist-Wissing auf Textverständlichkeit und gute Artikulation legt, belegte der Eröffnungschor, den "Vox bona" sehr ausgefeilt darbot. Bis hin zum üppig besetzten Schlusschor gelang eine überaus stimmige und durchdachte Aufführung. Großes Lob verdient auch das straffe und energische Spiel von "BonnBarock" unter seinem Konzertmeister Daniel Deuter. Einen überzeugenden Eindruck hinterließen die Solisten Theresa Nelles und Anja Barker (Sopran), Charlotte Quadt (Alt), Wolfgang Klose (Tenor) und Michael Dahmen (Bass).

Das Konzert bildete den Auftakt zum "Bachfest an der Kreuzkirche". Am Freitag steht Bachs "Kunst der Fuge" (19 Uhr, mit Stefan Horz) auf dem Programm, am Samstag und Sonntag ein Mitsing-Projekt (Bach-Kantate "Nun komm der Heiden Heiland") und am Sonntagabend (19 Uhr) Bachs "Magnificat".

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