WDR-Crossroads-Festival in der Harmonie eröffnet

Ein Start, der anders läuft als erwartet: Eigentlich hätte das französische Duo AaRON die Frühlingsausgabe des WDR-Crossroads-Festivals in der Harmonie eröffnen sollen.

Bonn. Ein Start, der anders läuft als erwartet: Eigentlich hätte das französische Duo AaRON die Frühlingsausgabe des WDR-Crossroads-Festivals in der Harmonie eröffnen sollen. Weil die Avantgarde-Melancholiker aber überraschend abspringen mussten, kommt die Aufgabe den Dänen von Ginger Ninja zu, die mit den estnischen Vanilla Ninja zum Glück rein gar nichts zu tun haben. Mit AaRON allerdings auch nicht.

Ginger Ninja sind fröhlich, modisch gekleidet und instrumental extrem versiert, dazu haben sie sämtliche popmusikalischen Schätze der 80er bis in die tiefsten Tiefen studiert. Häufig erinnern sie an Duran Duran, mal an Depeche Mode, hin und wieder auch an die Invisible-Touch-Phase von Genesis, dabei mixen sie aus ihren Einflüssen musikalischen Stoff, der nicht nur gnadenlos eingängig, sondern auch brandmodern klingt.

Publikum und Band brauchen recht lang, um miteinander warm zu werden, am Ende aber funkt es, gemeinsam klatscht man im Takt. Für Zugabe-Rufe reicht die Begeisterung dann doch nicht, der unangefochtene Held des Abends ist ohne jeden Zweifel Teitur.

Der von den Faröern stammende Singer/Songwriter wirkt auch nach, so sagt man, Tausenden von Auftritten und riesigem Erfolg ein wenig schüchtern und ebenso zerbrechlich wie seine ruhigen, meist ausgesprochen sentimentalen Lieder.

Als er sich ein paar Mal verspielt, sieht er gar ernsthaft peinlich berührt und verunsichert aus, eigentlich passt das aber wunderbar, zumal es manch arg schmalzigem Moment die Schwere nimmt. Die einzig lauten Momente sind die nach jedem Stück aufbrausenden Jubelstürme, die Teitur gelten.

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