Köln "We are Scientists" spielten im Luxor

KÖLN · Popmusik als Wissenschaft ist eher die Domäne von Nicht-Musikern wie dem Autor Diedrich Diederichsen. Praktizierende Musiker, auch wenn sie sich "We are Scientists" nennen, können mit dem Wissenschaftsanspruch, mit dem an Populäres herangegangen wird, meist wenig anfangen. "We are Scientists" huldigen eher einer fröhlichen Wissenschaft, was sie mit ihren Videos bewiesen haben.

Aber auch auf der Bühne im Luxor, wo das Indie-Trio vor gut 400 Fans ein eher durchwachsenes Konzert gab, waren Sänger/Gitarrist Keith Murray und Bassist Chris Cain für manchen Scherz, deren Pointen aber entweder zu speziell waren oder schlichtweg akustisch unverständlich blieben, zu haben.

Mit "Return the Favor" vom aktuellen "TV En Francais"-Album legen die "Wissenschaftler" aus Brooklyn ihre jüngsten musikalischen Forschungsergebnisse vor. Mit sphärischem Breitwandklang und Falsettstimme scheint es jedoch nicht nach vorn, sondern eher zurück in die Opulenz der Achtziger zu gehen.

Da ist nichts mehr zu hören von dem hypernervösen, Britpop-affinen Gitarren-Stakkato nach Art der Arctic Monkeys oder Franz Ferdinand, mit dem die Band vor neun Jahren so erfolgreich die Indie-Tanzflächen gerockt hat. Die "Scientists" scheinen dies geahnt zu haben und stellen das Live-Repertoire als Mischung aus den Alben "With Love And Squalor", "Brain Thrust Mastery", "Barbara" und eben "TV En Francais" zusammen, wobei die jüngsten Songs eine seichte Pop-Orientierung, der allerdings noch ein Hauch New-Wave-Rotzigkeit anhaftet, offenbaren.

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