Künstlerkreis Vorgebirge Wege in verschiedenen Variationen

ALFTER-OEDEKOVEN · "Wege" heißt die Ausstellung des Künstlerkreises Vorgebirge, die jetzt im Foyer des Rathauses in Oedekoven von den 13 Künstlern und Bürgermeister Rolf Schumacher eröffnet wurde. "Wir haben ganz unterschiedliche Sicht- und Arbeitsweisen", sagte Karl Kutsch vom Künstlerkreis, "das ist der Reiz unserer Gruppe". Dementsprechend vielfältig sind auch die Werke.

 Ute Marienfeld vor ihrer Collage "Flipper/High Heels".

Ute Marienfeld vor ihrer Collage "Flipper/High Heels".

Foto: THRÄNHARDT

Bildgebend für das Plakat der Schau war Ute Marienfelds Collage "Flipper/High Heels". "Es zeigt die Mittel, um Wege zu beschreiten", so Kutsch. Ein Foto von hochhackigen Schuhen, die wie Schwimmflossen geformt sind, ist in das Bild integriert. "Ich arbeite gerne mit verschiedenen Materialien", sagt Marienfeld (49). "Das Schuh-Foto fand ich interessant, weil ich mich sofort gefragt habe, ob man mit diesen Schuhen überhaupt gehen kann."

Einen ganz anderen Zugang zum Thema hat Irmgard Huhn (78). Ihr Bild "Wasserwege" ist auf der Grenze zwischen Gegenständlichem und Abstrakten. Inspiriert ist es von einer Malreise in die Alpen. Man erkennt grauen Fels, darauf verschiedene Grün- und Gelbtöne. Dazwischen kann man die Wasserwege erahnen. "Ich habe für das Bild mit viel Wasser gearbeitet und es gezielt über das Blatt laufen lassen", beschreibt die Roisdorferin ihre Maltechnik.

Mit den Mitteln der Fotografie hat sich Albin Wenzel (79) dem Thema angenähert. "Ich wollte zeigen, wie viele verschiedene Wege es gibt", erläutert der Herseler. Ein Schienenweg, ein Waldweg und ein Wasserweg in Venedig sind auf seinen Fotos zu sehen. Auf einem der Bilder liegt ein Hund auf dem Boden - "Wegelagerer" hat Wenzel darunter geschrieben. "Ausweglos" heißt das nächste Foto: Eine alte Eisentreppe führt ins Nichts. Gefunden hat er das Motiv bei einem ehemaligen Kiesbetrieb in Hersel. Die Treppe führte früher zu einem Container hoch, der nun längst abgebaut ist.

Wenzel fotografiert seit 1950 und hat eine Vorliebe für erzählende Motive. Im Zentrum der Arbeiten seiner Frau Gisela Wenzel (71) stehen Mensch und Natur. "Weg in die Freiheit" ist ihr in Acryl ausgeführtes Bild betitelt, das 1989 entstand. Eine angedeutete Mauer, Menschen, die in gegensätzliche Richtungen strömen. Inspiriert wurde sie dazu von den Fernsehbildern nach dem Mauerfall. Die Figuren, sagte sie, stünden für Ost- und Westdeutsche. Das Bild ist trotz des freiheitlichen Titels in dunklen Farben gehalten.

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Die Ausstellung "Wege" des Künstlerkreises Bornheim ist noch bis Donnerstag, 2. Oktober, zu den üblichen Öffnungszeiten im Foyer des Rathauses in Oedekoven, Am Rathaus 7, zu sehen.

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