Wenn sich Feuer und Wasser vermählen

Sinnliche Bilder: Fujio Akai zeigt seine Arbeiten in der Meckenheimer Galerie Dietz

  Explosion der Farben:  Fujio Akai in der Galerie Dietz

Explosion der Farben: Fujio Akai in der Galerie Dietz

Foto: Fischer

Meckenheim. Ganz offensichtlich ist die Farbe - und dies in geradezu explosiver Kraft - das zentrale Thema von Fujio Akai. Der gekonnte Umgang mit dem Kolorit wird ihm auch im Jahre 1990 als erstem ausländischen Maler den August-Macke-Preis eingebracht haben. Seine Bilder und Bildchen schickt er stets ohne Titel in alle Welt; und doch drängen sich dem fantasiebegabten Betrachter Assoziationen auf.

Zuweilen nämlich formen sich die Farben, die gegenwärtig die Räume der Galerie Sieglinde Dietz zum Leuchten bringen, zu imaginären Landschaften. Indem sich das Glutrot exotischer Blüten mit frischem Blattgrün mischt, entsteht - vielleicht ungewollt - selbst so etwas wie ein Blumenstillleben.

Auf einem großformatigen Bütten fließt amorphes Orange vom oberen Bildrand über das Blatt in eine blau-grüne Meeresfarbe im unteren Bildfeld, als vollzöge sich hier die Vermählung von Feuer und Wasser. Farbströme und Farbüberlagerungen prägen die monumentalen Bilder des Malers so gut wie seine Miniaturen.

In ihnen beruft sich der Kosmopolit, der in Japan und Belgien lebt, auf die alte Tradition des fernöstlichen Landes, auf die Shiki Shi, winzige Formate von großer Aussagekraft. Wie Preziosen werden die Bilder von goldenen Rändern gefasst. An japanische Zeichen- und Tuschekunst erinnern schließlich auch eine Graphitzeichnung und eine Mischtechnik aus Tusche und jenen starken Pigmenten, die Fujio Akai - wie ehemals Rupprecht Geiger, sein Lehrer an der Düsseldorfer Kunstakademie - aus Japan bezieht. Von dessen geometrischer Strenge aber hat er nichts übernommen. Seine Bilder sind wunderbar sinnlich.

Galerie Sieglinge Dietz, Dechant-Kreiten-Straße 21, 53340 Meckenheim; bis 6. März; Dienstag bis Freitag 15-19, Samstag 10-13 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Ein Porträt Venedigs am Piano
Iiro Rantala und Fiona Grond beim Jazzfest Ein Porträt Venedigs am Piano
Zum Thema
Aus dem Ressort