Wise Guys in ausverkaufter Beethovenhalle ohne Abschiedsschmerz

Die fünf Kölner präsentierten witzig, ironisch und charmant neue Songs - Album bereits auf Platz zwei der deutschen Charts

Wise Guys in ausverkaufter Beethovenhalle ohne Abschiedsschmerz
Foto: Horst Müller

"Ich hätte gern mehr Geld, würde gerne mehr reisen. Ich hätte gern blaue Augen und etwas mehr Gelassenheit?" Kein Text aus "Psychologie heute", sondern ein Hit aus dem neuen Album "Frei!" der A-cappella-Gruppe Wise Guys.

Die fünf Kölner präsentierten in der ausverkauften Beethovenhalle ihre neuen Songs - gewohnt witzig, ironisch, charmant und entspannt. Gleichzeitig war es ein Abschied von Clemens Tewinkel. Denn der Tenor verlässt nach 13 Jahren das Ensemble, um "endlich einen Beruf zu ergreifen". Nils Olfert wird in seine Fußstapfen treten und am 8. Januar 2009 in Wuppertal sein Debüt geben (in Bonn wird er erst am 9. November 2009 zu sehen sein).

Doch vom Abschiedsschmerz war Tewinkel nichts anzumerken. Er glänzte besonders im Song "Nur für dich" als abgewiesener Heulsusen-Liebhaber, eine Rolle, die ihm wie auf dem Leib geschrieben ist. Das zehnte Album ist der bisher größte Erfolg der Wise Guys. Von Null auf Platz zwei in den deutschen Album-Charts.

Kein Wunder, denn der Erfolgscocktail hat die richtigen Zutaten: witzige und ironische Texte, fein abgemischte Musik und ein einwandfreier A-cappella-Gesang. So überraschten sie rund 2 000 Gäste mit psychologischen Weisheiten wie "Es ist nicht immer leicht, ich zu sein" oder "Wir hatten eine gute Zeit, doch jetzt ist es für mich so weit, zu gehen".

Die Fans zwischen acht und 80 Jahren grölten und klatschten lauthals mit. Die Stimmung hätte bei einem Madonna-Konzert nicht besser sein können. Das gefiel besonders Sänger Eddi: "Danke, das motiviert!" Ausgefallen und kontrastierend die vertechnosierte Version von "Entchen klein".

Sehr cool der Moonwalk in "Schiller" und die Liebesbekundungen an die charmanten Französinnen in "Paris". Das Wise-Guys-Konzert - so schön wie das Lied "Die ersten warmen Tage". Es war "die reinste Glückshormon-Parade".

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