Wishbone Ash verzaubern in der Endenicher Harmonie

Es ist der erste Auftritt von Wishbone Ashs Deutschland-Tour. Sie wirken wie befreit - endlich wieder auf der Bühne. Selbst der zweite Leadgitarrist Muddy Manninen legt seine Zurückhaltung ab.

Wishbone Ash verzaubern in der Endenicher Harmonie
Foto: sca

Endenich. Shawn Kellerman braucht gefühlt nur einen Wimpernschlag, um nach seinem Set hinter dem Merchandise-Stand zu stehen. Der Kanadier ist zum ersten Mal in Europa. Eine Chance, die er mit Elan ergreift. Sein Blues ist rumpelnd, knarzend und lodert wie ein Sommerfeuer.

Gegen Kellerman sind Wishbone Ash längst Gitarrenlegenden, gegründet 1969, um mit zwei Leadgitarren Progressive-Rock, Jazz, Blues, Rock und Soulfeeling zu einem unverwechselbaren Twin-Guitar-Sound zu verschmelzen. Ihr filigraner, schwelgerisch-melodiöser Rock beeinflusste Bands wie Iron Maiden und Thin Lizzy, aber auch in den Balladen von Metallica hört man den betörenden Ash-Klang zweier sich liebender Gitarren heraus.

Von der Ursprungsformation ist einzig Leadgitarrist Andy Powell übrig geblieben. Die Bühnen sind kleiner geworden, aber die Musik hat nichts von ihrer hypnotischen Strahlkraft verloren. Es ist der erste Auftritt von Wishbone Ashs Deutschland-Tour. Sie wirken wie befreit - endlich wieder auf der Bühne. Selbst der zweite Leadgitarrist Muddy Manninen legt seine Zurückhaltung ab. Vom ersten Stück "Blowin' Free" an hüllen Ash die Zuhörer in eine Stimmung, die den Tag vergessen lässt.

Ihre Gitarren singen. Nie süßlich, immer druckvoll, mit einem wippenden Grove und fantastischen Arrangements. Höhepunkte sind das instrumentale F.U.B.B. und die Gitarrensuite "Phoenix". Kleinode aus der Frühzeit des Rock.

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