Jürgen Becker im Pantheon Wo Klauen zur Kunst wird
Bonn · Wenn Sie angesichts einer komplett grauen Leinwand nicht gleich in Ekstase geraten und bei einer Vernissage den Feuerlöscher noch für die gelungenste der dort ausgestellten Skulpturen halten, sind Sie schon mal auf einem guten Weg: auf in den unbeschwerten Eklektizismus - gerade so wie der Kabarettist Jürgen Becker in seinem Parforceritt durch die Kunstgeschichte unter dem schönen Titel "Der Künstler ist anwesend".
Versprechen genug, um das Pantheon an drei Abenden im Handumdrehen zu füllen. Und weil es auch schon eine Kunst für sich gewesen sein muss, an eine der begehrten Karten zu bekommen, hat Becker sozusagen vor Fachpublikum gespielt.
Zur rechten Seite das Gemälde "Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen", mit dem Max Ernst 1926 im Pariser Salon des Indépendants für einen handfesten Skandal sorgte, und zur linken der Karton einer Kölner Spedition, die sich auf Kunsttransporte spezialisiert hat. Und hinter ihm die Diaschau, um anhand der dort gezeigten Exponate eines unmissverständlich klarzustellen: Geklaut wurde in der Kunst seit der Epoche der Pharaonen. Geschadet hat es ihr nie - ganz im Gegenteil.
Wer den Künstler verpasst hat: 9. und 10. Juli zeichnet Becker in der Alten Anatomie in Bonn "Der Dritte Bildungsweg" auf. Karten gibt es ausschließlich beim Pantheon unter 0228/212525.