Wohlklang in der Krypta der Kreuzkirche

BONN · Duo präsentiert barocke WeihnachtsmusikKlein, aber fein lautet zumeist das Motto der Reihe "Am siebten um sieben" in der Bonner Kreuzkirche. Klein ist aber allenfalls der Rahmen, fein die Musik. So auch dieses Mal in der Krypta, wo man italienische Weihnachtsmusik des Barock hören konnte.

Stefan Horz, Organist der Kreuzkirche, wechselte zwischen Cembalo und Truhenorgel, um solistisch zu agieren und den Gast des Abends, Inga Vollmer, zu begleiten. Vollmer präsentierte eine ganze Reihe von Blockflöten und einen Zink.

Das ist ein barockes Blasinstrument, das - salopp gesagt - an ein schlankes Kuhhorn im XXXL-Format erinnert und über einen weichen, sehr modulationsfähigen Klang verfügt. Vollmer verstand es blendend, die Vorzüge des sehr schön klingenden Zink zu verdeutlichen, etwa in Andrea Falconieris "O Bellissimi capelli" oder einem andalusischen Wiegenlied.

Volkstümliche Töne kamen nicht zu kurz bis hin zu den Zugaben, die aus zwei katalanischen Weihnachtsliedern bestanden. Aus ihren Blockflöten holte Vollmer ein großes Klangspektrum heraus und zeigte dabei nicht allein einen Hang zum Schönklang, sondern auch zu anderen, subtileren Facetten dieses Instrumentes, etwa mit der virtuosen Sonata prima von Dario Castello oder einer Ciaccona von Benedetto Marcello.

Stefan Horz zeigte nicht nur als Begleiter ein verlässliches Profil. Auch seine solistischen Beiträge, wie etwa eine mit harmonischen Überraschungen gespickte Pastorale von Domenico Zipoli oder eine Pastorale von Francesco Manfredini, waren sowohl an der Orgel als auch am Cembalo ein musikalischer Hochgenuss.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort