Wolfgang Meimbresse zeigt farbintensive Werke in Ahrweiler

Künstler verbindet Musik mit Malerei - Ausstellung in Geschäftsstelle des General-Anzeigers

Wolfgang Meimbresse zeigt farbintensive Werke in Ahrweiler
Foto: Martin Gausmann

Ahrweiler. Wolfgang Meimbresse hat zwei große Leidenschaften: die Malerei und die Musik. Beide verbindet der Künstler aus Bad Neuenahr-Ahrweiler in seinen Werken, die seit Freitagabend in einer Ausstellung in der Geschäftsstelle des General-Anzeigers in Ahrweiler zu sehen sind.

Zur Vernissage begrüßte GA-Chefredakteur Andreas Tyrock zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur sowie interessierte Bürger. Die Musik respektive den Musiker, der einen eigentlich flüchtigen Eindruck hinterlässt, hat Meimbresse in vielfacher Weise auf Papier gebannt: in kräftigen Farben gemalt oder als Collage oder kontrastreich als schwarz-weiße Tuschezeichnung.

So wie die amerikanische Jazzsängerin Billie Holiday. Im Qualm der eigenen Zigarette steht sie im Scheinwerferlicht am Mikrofon. Wer sie so sieht, glaubt gar, ihre rauchige Stimme in einer vollen Bar zu hören. "Eine alte Liebe" hat Meimbresse in seinen farbigen Holz-Collagen festgehalten.

Zerteilte und verdrehte Gitarrenkörper und -hälse ordentlich arrangiert erinnern den Flamenco-Gitarristen auch an seine Jugendzeit. Jahrgang 1950 und in Karlshafen an der Weser geboren, ist Meimbresse aufgewachsen mit Rock'n' Roll, Blues, den Rolling Stones, Bob Dylan und den Beatles.

Seit 1971 lebt der 58-Jährige an der Ahr, wo auch sämtliche Werke der Ausstellung in den vergangenen vier Jahren entstanden sind. "So vielfältig wie sie auch sind, sind sie alle sehr persönlich und haben immer ganz dicht mit mir zu tun", erklärt er.

Das großformatige Acryl-Werk "Die Melancholie" sei für ihn besonders, weil es während seines eigenen Burnout-Leidens im Jahr 2006 entstand. Und sein "Häns'che Weiss Quintett" sei nicht nur fünf Gitarristen gewidmet, sondern auch aus selbst hergestellten Ei-Temperafarben gemalt.

Eher als umweltkritische Stellungnahmen sind seine Trash-Art-Collagen zu sehen. "Erst wenn der letzte Fisch gestorben ist, gibt es keine Fischstäbchen mehr", kommentiert er nicht ganz ernst seinen "Fisch" aus Müll.

Hunderte ausgedienter, vorwiegend blauer, gelber und silberner Milchverpackungen, gefaltet, geschnitten und dicht aneinander gepresst, sind auch das Material für seinen Engel: "Mich getrieben fühlend, setzte ich Streifen für Streifen. Neugierig darauf, was sich zeigt. Und es erschien ein Engel."

Schon als Kind hat Meimbresse einem befreundeten Landschaftsmaler über die Schulter geschaut: "Ich war fasziniert, wie man die Welt in Farben darstellt." Seitdem gehört seine Liebe der darstellenden Kunst.

Nach Ausflügen unter anderem ins Modezeichnen fühlt er sich heute in verschiedenen Maltechniken von Aquarell bis Acryl und Öl ebenso wohl, wie in der Bildhauerei oder in Hochdruckverfahren. Sein augenblickliches Augenmerk gilt verstärkt dem Arbeiten mit Tusche, und Ideen hat er nach eigenen Angaben "noch mehr, als ich wohl zu meinen Lebzeiten umsetzen kann".

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