Zehn Tage Lit.cologne: Ein voller Erfolg

Für die Leser von morgen - Geschäftsführer: "Wir haben die prognostizierte Auslastung von 95 Prozent erreicht"

  T.C. Boyle  las im Theater am Tanzbrunnen.

T.C. Boyle las im Theater am Tanzbrunnen.

Foto: Thomas Brill

Köln. Allen Grund zur Freude haben die Macher der Lit.cologne auch in diesem Jahr. Nach zehn Tagen (12. bis 21. März) ging die neunte Auflage des größten Literaturfestivals Europas zu Ende. Auch diesmal als voller Erfolg. "Mit dem Ergebnis sind wir sehr glücklich", sagt Werner Köhler (53), einer der drei Geschäftsführer. "Wir haben die prognostizierte Auslastung von 95 Prozent voll erreicht."

In Besucherzahlen umgerechnet: Insgesamt 158 Veranstaltungen weckten das Interesse von 65 000 Literaturfreunden. Damit wurde das Ergebnis des Vorjahres erreicht. Die hohe Auslastung galt für ganz große Säle wie die Kölner Philharmonie (2 200 Plätze) ebenso wie für ganz kleine, etwa das Arkadas-Theater im Stadtteil Köln-Ehrenfeld (130 Plätze). Abgesagt werden mussten lediglich zwei Veranstaltungen.

Bei Ausfällen aus Termingründen konnte jeweils schnell Ersatz gefunden werden - so sprang die bewährte Maria Schrader beim "Fitzgerald-Abend" für Fritzi Haberlandt ein - und die beiden ursprünglich im Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (galt im Zuge des Stadtarchiv-Desasters zeitweise als einsturzgefährdet) anberaumten Abende ließen sich unbürokratisch an andere Orte verlegen.

Der längst auch überregionale Erfolg der Lit.cologne lässt sich mit Sicherheit auf eine gelungene Mischung zurückführen. Das Konzept sieht ungewöhnliche Schauplätze vor, offeriert spannende Dialoge und wartet mit Themen-Schwerpunkten auf. Neben großen Namen haben auch Newcomer eine Chance, die Stimmungsfärbung der Abende reicht von heiter über provokant bis melancholisch. Sparten wie Lyrik, Belletristik, Sachbuch oder Krimi werden gleichberechtigt abgedeckt.

Einen breiten Rahmen nahmen diesmal Veröffentlichungen ein, die sich mit Deutschland zur NS-Zeit beschäftigten. Viele der Veranstaltungen schlugen auch den Bogen zu anderen Bereichen wie Film und Drehbuch, Internet und Video, Musik und Hörspiel. Sehr erfolgreich hat sich die lit.kid etabliert. Als eigenständiger Bereich für "die Leser von morgen" kann das Festival im Festival inzwischen rund ein Drittel aller Termine für sich verbuchen.

Die Veranstalter räumen der Zielgruppe der Vier- bis 16-Jährigen einen besonders hohen Stellenwert ein. "Könnte die lit.kid nicht mehr stattfinden, würden wir das komplette Festival einstellen", sagt Köhler. Auch die meisten der mehr als 50 lit.kid-Lesungen waren ausverkauft. Zahlreiche Schulen und Kindergärten hatten sich angemeldet, um an einer der "Klasse-Buch"-Veranstaltungen am Vormittag teilzunehmen. Im kommenden Jahr feiert die Lit.cologne Jubiläum: Das "10. Mal" findet statt vom 10. bis zum 20. März 2010.

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