Kulturschaffende im Lockdown „Zu Corona fällt uns nichts ein“

Bonn · Schauspieler und Sänger ohne Engagement und Bühne, Kabarettisten ohne Audienz, Maler ohne Museen: Kulturschaffende gelten nicht als systemrelevant. Die Corona-Pandemie verändert aber Szene und Strukturen. Ein Essay.

  Die Maske verändert  die Kommunikation, weil sie die Stimme dämpft und einen Teil der Mimik verhüllt. Luna Mittig erläutert Details zur Mimik und Gestik an einer Videoinstallation im Museum für Kommunikation in Nürnberg.

Die Maske verändert die Kommunikation, weil sie die Stimme dämpft und einen Teil der Mimik verhüllt. Luna Mittig erläutert Details zur Mimik und Gestik an einer Videoinstallation im Museum für Kommunikation in Nürnberg.

Foto: picture alliance/dpa/Daniel Karmann

Es gibt das berühmte Klischee über den Künstler, dass dieser besonders kreativ werde, wenn die Not entsprechend groß sei. Ein zutiefst zynisches, gerne kolportiertes Bild, bei dem wir Carl Spitzwegs Bild „Der arme Poet“ vor Augen haben. Frierend liegt er unter einer undichten Dachschräge in seinem Kämmerchen im Bett. So stellte sich der Mensch im Biedermeier den Künstler vor. Von Kreativitätsschüben, die das prekäre Dasein ausgelöst haben könnte, ist bei diesem Poeten jedenfalls nichts bekannt. Macht Not erfinderisch? Wohl kaum.