Marke Beethoven Zum 250. Geburtstag des Bonner Komponisten

BONN · Den 150. Todestag Ludwig van Beethovens im Jahre 1977 nahm die Republik Malediven zum Anlass, mit einer Briefmarke an das legendäre Zusammentreffen des Komponisten mit dem deutschen Geistesriesen Johann Wolfgang von Goethe im Juli 1812 in Teplitz zu erinnern. Die 3-Laari-Briefmarke hatte allerdings einen kleinen Fehler: Ihre Designer hatten die Begegnung in einem Schriftzug auf das Jahr 1811 datiert.

 Beethoven-Freunde wollen Briefmarke für das Jubiläumsjahr 2020 Freude, schöner Götterfunken: Der Briefmarkenblock mit den Porträts der Komponisten Ludwig van Beethoven, Georg Friedrich Händel, Louis Spohr und Joseph Haydn erschien vor 55 Jahren zur Einweihung der Bonner Beethovenhalle. Die Bürger für Beethoven sind die ersten, die auch für das Beethovenjahr 2020 eine Marke mit einem Beethoven-Motiv fordern.

Beethoven-Freunde wollen Briefmarke für das Jubiläumsjahr 2020 Freude, schöner Götterfunken: Der Briefmarkenblock mit den Porträts der Komponisten Ludwig van Beethoven, Georg Friedrich Händel, Louis Spohr und Joseph Haydn erschien vor 55 Jahren zur Einweihung der Bonner Beethovenhalle. Die Bürger für Beethoven sind die ersten, die auch für das Beethovenjahr 2020 eine Marke mit einem Beethoven-Motiv fordern.

Foto: GA

Die Erkenntnis, dass Beethoven und seine Musik Teil der Weltkultur sind, bleibt von diesem kleinen Malediven-Makel freilich unberührt.

An den Komponisten wird zu allen runden und halbrunden Gedenktagen global erinnert, in Afrika und im fernen Asien ebenso wie in Deutschland und Österreich. Das demonstrierte vor zwei Jahren sehr eindrucksvoll der Sammler Yukio Onuma, der Präsident der "Music Philately Group" der "Japan Philatelic Society", als er eine Ausstellung im Beethoven-Haus mit Hunderten Beispielen aus seinem Fundus bestückte. Er brachte Postwertzeichen aus der ganzen Welt nach Bonn, aus Mexiko, Griechenland, sogar aus Nordkorea und aus dem früheren südafrikanischen Homeland Venda, wo man ein paar Noten aus dem dritten Satz der Mondscheinsonate auf die Briefmarke druckte.

Man darf ziemlich sicher sein, dass zum nächsten Beethoven-Gedenkjahr 2020 wieder viele, viele Briefmarken mit Beethoven-Motiven gedruckt und - trotz des bis dahin wohl noch stärker gewordenen digitalen Datenverkehrs - per Post rund um die Welt geschickt werden. Eine konkrete Befürchtung, dass Beethovens 250. Geburtstag bei den für die deutschen Postwertzeichen zuständigen Mitarbeitern im Bundesfinanzministerium und bei der Post keine Beachtung finden würde, hatten die Bürger für Beethoven nach Angaben des Vorsitzenden Stephan Eisel zwar nicht, dennoch sind sie nun schon einmal vorgeprescht.

Sie wiesen in einem Brief an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble darauf hin, dass die letzte bundesdeutsche Beethoven-Briefmarke 1970 erschienen sei und 2002 ihre Gültigkeit verloren habe. Den jetzigen Zeitpunkt habe man gewählt, weil Konrad Adenauer sich vor genau 55 Jahren persönlich in einer Kabinettssitzung für eine Beethoven-Marke eingesetzt habe, die dann 1959 erschienen sei, sagt Eisel.

Der Bürger-Vorsitzende will sich darüber hinaus für eine europaweit gültige Marke einsetzen. Das allerdings wäre ein bisschen komplizierter als etwa bei einem gemeinsamen Motiv für eine Euro-Münze. Denn die Portokosten für Postkarten und Briefe sind in den jeweiligen EU-Ländern unterschiedlich gestaltet.

Beethoven auf einem Postwertzeichen zu sehen, dürfte freilich auch im Interesse der Deutschen Post sein. Schließlich ist die Beethovenstadt Hauptsitz des Unternehmens, das zudem als einer der Hauptsponsoren das Beethovenfest kräftig unterstützt. Er finde den Vorstoß der Bürger für Beethoven gut, sagte Post-Sprecher Dirk Klasen gestern auf Anfrage. "Je früher man sich darum kümmert, umso besser."

Er wies darauf hin, dass es vom offiziellen Vorschlag für ein Motiv bis zur Veröffentlichung der Marke anderthalb Jahre dauere. Für das Unternehmen habe es deshalb zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Handlungsbedarf gegeben.

Das Bundesfinanzministerium erreichen jährlich etwa 500 Anregungen. Um die kümmert sich dann der Programmbeirat, indem er eine Vorschlagsliste für die Neuerscheinungen eines Jahres zusammenstellt. Zur künstlerischen Qualitätssicherung gibt es darüber hinaus einen Kunstbeirat. Die Vorschläge dienen dann den vom Finanzministerium bestellten Grafikern als Grundlage für die fertigen Briefmarkenentwürfe. Das letzte Wort freilich hat der Finanzminister.

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