Zurück in die 60er mit Schmuse- und Kuschel-Rock

Richard Hawley in der Endenicher Harmonie

Bonn. Das Zusatz-Programm mit der Engländerin Petra Jean Phillipson und Band hätte man getrost streichen können - mehr als höflicher Applaus des Publikums in der Harmonie kam für die eintönige Musik nicht heraus. Bei Richard Hawley und seinen Mannen wurde indes musikalisch weit mehr geboten.

Der ehemalige Studiomusiker und Pulp-Gitarrist überzeugte durch eine einwandfreie Show, gekonntes Gitarrenspiel und ausdrucksvollen Gesang. Lediglich der Tontechniker vergriff sich offensichtlich und überschüttete die Zuhörer mit massiver, bisweilen kaum noch zu ertragendender Lautstärke.

Hawleys Musik spielt vorwiegend mit der Ästhetik der späten 50er und frühen 60er Jahre. Erinnerungen an Roy Orbison, Billy Fury und Fred Nail werden wach und wohl auch an Buddy Holly. Der smarte Künstler versteht es ausgezeichnet, seine durchweg melodiösen Songs wie "Down By The Light" oder "Hotel Room" mit dem typischen, leichten Vibratosound seiner Gitarre und halliger Stimme so einzukleiden, dass man sich buchstäblich in längst vergangene Zeiten zurückversetzt fühlt.

Aber auch schnellere Stücke hat Hawley drauf. Bei "Just Like Rain" und "Wading Through The Waters" lässt er mit seiner fünfköpfigen, gut abgestimmten Band Country-Feelings aufkommen, bevor gegen Ende des Konzerts mit "Only Road" leicht rockige Akzente hörbar werden: Schmuse- und Kuschel-Rock par excellence. Leider ging dieser Part mit nur einer Zugabe viel zu früh zu Ende - das Publikum in der Endenicher Harmonie hätte durchaus mehr davon vertragen.

Im Rahmen des Beethovenfests gastieren das Duo Renaud Garcia Fons und Jean Louis Mantinier am Samstag, 1. Oktober, um 20.30 Uhr in der Endenicher Harmonie. Ihr Programm "Fuera" bietet Weltmusik-Jazz.

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