Ausstellung in Brühl Zwischen Labor und suggestivem Szenario

BRÜHL · Zum 124. Geburtstag des Brühler Künstlers Max Ernst hat die 23-jährige Sophie Schweighart jetzt in Brühl das zum 45. Mal verliehene Max-Ernst-Stipendium in Höhe von 10.000 Euro erhalten. Die in München geborene Künstlerin studiert im fünften Semester Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg.

 Dieter Freytag (v.l.), Sophie Schweighart, Arta Valstar-Verhoff, Dieter H.A. Gerhards.

Dieter Freytag (v.l.), Sophie Schweighart, Arta Valstar-Verhoff, Dieter H.A. Gerhards.

Foto: Hermes

Die Stadt Brühl und die Max Ernst Gesellschaft stellen das Stipendium zu gleichen Teilen zur Verfügung. 1971 wurde es erstmals aus der Hand von Max Ernst an den Brühler Künstler Hans-Peter Ibrom verliehen. Bereits zum zehnten Mal konnte der Festakt nun im Brühler Max Ernst Museum des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) stattfinden. In ihren Begrüßungsreden beglückwünschten Bürgermeister Dieter Freytag und Museumsleiter Achim Sommer sowie die Juryvorsitzende Arta Valstar-Verhoff und der Vorsitzende der Max Ernst Gesellschaft, Dieter H.A. Gerhards, die junge Künstlerin.

Freytag betonte, wie sehr es ihn freue, dass es wieder gelungen sei, eine Laudatorin gewonnen zu haben, die ein persönliches Verhältnis zu der Preisträgerin habe. So stellte die seit 2010 mit Schweighart an der Hamburger Kunsthochschule studierende und aus Köln stammende Lisa Klosterkötter in ihrer Laudatio einen Bezug zwischen den Arbeiten ihrer Kommilitonin und den surrealen Werken Max Ernsts her: "Wo Sophie Schweighart Räume konstruiert, Objekte aus Haus und Alltag zusammenfügt, verdreht und verfremdet, um auf diesem Wege Bilder von Orten zu schaffen, die Traum-, Gedanken-, Innenleben beschreiben mögen, komponiert Max Ernst beispielsweise florale Gebilde mit figürlichen Elementen in surrealen Zusammenfügungen und wölbt somit ebenfalls Inneres in seiner vollsten Pracht nach außen."

Die Jury schreibt in ihrer Begründung zur Auswahl der Stipendiatin, dass Schweighart sie mit ihrer "eigenen Welt" überzeugt habe, "die durch Fotografien sowie einer Videoarbeit präsent und sichtbar wird. Die inszenierten Fotografien wirken in ihrer Erscheinung bühnenartig, skulptural, mit Hell und Dunkel modelliert. Der Videofilm fasziniert in seiner Dramaturgie, durch überlegte Wechsel der Kameraperspektive, durch klare Schnitte und pointierte Vertonung. Sophie Schweighart agiert konzentriert zwischen Labor und suggestivem Szenario. Immer erscheint sie tief versunken als Teil einer sehr persönlichen Geschichte." hsf

Die Ausstellung mit Fotografien und Videos der Preisträgerin ist noch bis Sonntag, 19. April, dienstags bis freitags, 11 bis 18 Uhr, im Max Ernst Museum, Comesstraße 42, zu sehen.

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