Serie „Bonn - Alte Freunde, neue Feinde“ Skandal im kalten Krieg

Bonn · Die spannende ARD-Serie „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“ erzählt die Geschichte des schillernden Geheimdienstlers Otto John – aber nicht ganz. Sein DDR-Abenteuer bietet Stoff für eine zweite Staffel.

Hauptfiguren der Serie: Toni (Mercedes Müller) berichtet Otto John (Sebastian Blomberg) Interna aus der Organisation Gehlen.  Foto: ARD/Odeon Fiction/Kai Schulz

Hauptfiguren der Serie: Toni (Mercedes Müller) berichtet Otto John (Sebastian Blomberg) Interna aus der Organisation Gehlen. Foto: ARD/Odeon Fiction/Kai Schulz

Foto: ARD/Odeon Fiction/Kai Schulz

Es geht mit starken Bildern, Sex, Crime und politischer Intrige recht bunt und süffig zu in der sehr spannenden ARD-Serie Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“, die am kommenden Dienstag ihr Finale erlebt. Doch so bunt das Panorama der ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg in Bonn gezeichnet wird, so Schwarz-Weiß ist die Charakterisierung der Hauptprotagonisten ausgefallen. Im Wettbewerb guter Schlapphut, böser Schlapphut, bekommt der Geheimdienstler Reinhard Gehlen den Schwarzen Peter, während der Verfassungsschützer Otto John auf dem Weg zur Rehabilitierung ist. Zumindest sei das ein erklärtes Ziel der Serie, erfährt man in der Doku nach Teil eins und zwei. Schon bei der Besetzung und Anlage der Figuren wird klar, wer der Gute, wer der Böse ist. Auf der einen Seite der joviale, stets lächelnde Weltmann John, ein Gentleman mit Stil und sicherem Auftreten, sehr gut gespielt von Sebastian Blomberg; auf der anderen Seite der verdruckste, etwas linkische und schwer manipulative Gehlen mit Sonnenbrille und aasigem Lächeln, der Adolf Eichmanns rechter Hand Alois Brunner persönlich zur Flucht nach Syrien verhilft. Martin Wuttke spielt ihn grandios.