„Jeder positive Fall hat sofort eine Konsequenz“ So geht das Theater Bonn mit Corona-Unsicherheiten um

Bonn · Immer wenn Vorstellungen im Theater ausfallen, macht sich Enttäuschung breit: beim Publikum und bei den Künstlern. Der Bonner Generalintendant Bernhard Helmich erklärt, warum Unsicherheit seit Beginn der Pandemie zum Theater-Alltag gehört.

 Mit dem Ausfall der Oper „Hänsel und Gretel“ in der Oper begann Ende 2021 die Serie der Absagen.

Mit dem Ausfall der Oper „Hänsel und Gretel“ in der Oper begann Ende 2021 die Serie der Absagen.

Foto: Theater Bonn/Thilo Beu

Es kommt nicht oft vor, dass Bernhard Helmich seine Hilflosigkeit offenbart. Der erfolgreiche und selbstbewusste Generalintendant des Bonner Theaters ist aber seit Dezember 2021 mit bisher 67 Absagen in Oper, Schauspiel und Tanz konfrontiert worden. „Jeder positive Fall hat sofort eine Konsequenz“, sagt er. Dies führe zu kurzfristigen Ausfällen, die von außen nicht zu beeinflussen seien; daher rührt das Gefühl von Hilflosigkeit. Mangelnde Flexibilität und fehlende Umdispositions-Fantasie mag er sich nicht vorhalten lassen. Wenn eine Infektion im Ensemble nachgewiesen werde, „kann man nicht mehr reagieren“. Unsicherheit gehört zum Alltag: „Wir wissen nie morgens, was abends passiert.“ Niemand sei einfach so ersetzbar, das unterscheide ein Theater von Behörden und Wirtschaftsunternehmen.

Der Bonner Generalintendant Bernhard Helmich in seinem Büro in der Oper.

Der Bonner Generalintendant Bernhard Helmich in seinem Büro in der Oper.

Foto: Thilo Beu/THILO BEU