„Studio Bonn“ der Bundeskunsthalle „Studio Bonn“ beleuchtet Ukraine-Krieg

Bonn · Drama um Künstler und Talk-Gast Volo Bevza, der hofft, für die neue Folge von „Studio Bonn“ am Dienstag im Forum der Bundeskunsthalle aus der Ukraine ausreisen zu dürfen.

 Kolja Reichert, der Macher von „Studio Bonn“.

Kolja Reichert, der Macher von „Studio Bonn“.

Foto: Benjamin Westhoff

Es sei zum Verzweifeln, erzählt die Bonner Galeristin Judith Andreae, deren Künstler Volo Bevza aus Kiew im Ukrainischen Lwiw festsitzt. Bevza und seine Lebensgefährtin Victoria „Vici“ Pidust waren am 20. Februar nach Kiew gereist, um eine Ausstellung zu eröffnen – und fanden sich inmitten eines Krieges wieder, dessen Ende nicht abzusehen ist.

Seit Kriegsbeginn schweiße Bevza, der das Land nicht verlassen darf, Panzersperren und Panzerigel in Lwiw. Nun hat ihn die Bundeskunsthalle zur neuen Folge von „Studio Bonn“ eingeladen, die an diesem Dienstag unter dem Titel „Himmel über Europa. Kunst und Kultur in Zeiten des Krieges“ die Situation in der Ukraine beleuchtet. Bevza sei bei seinen Versuchen, nach Bonn ausreisen zu dürfen, mit unglaublichen und schikanösen bürokratischen Hürden in seinem Heimatland konfrontiert, berichtet Andreae, „wir haben mal wieder eine schlaflose Nacht hinter uns“.

Beteiligte geben die Hoffnung nicht auf

Bundeskunsthallen-Intendantin Eva Kraus und „Studio Bonn“-Macher Kolja Reichert hätten sich „wahnsinnig bemüht“, die ukrainischen Behörden von der Notwendigkeit zu überzeugen, „dass Volo hier mehr für sein Land tun kann als in der Ukraine“. Alle Beteiligten geben die Hoffnung nicht auf. Andreae zeigt kommende Woche Kunstwerke von Bevza und Pidust beim Gallery Weekend in Berlin

Neben Bevza, so ihm die Ausreise gelingt, werden zwei weitere Gäste im „Studio Bonn“ erwartet: die Soziologin Eva Illouz, die in Bestsellern wie „Gefühle in Zeiten des Kapitalismus“ die Prägung menschlicher Beziehungen durch Medien und Ökonomie untersuchte und Olga Grjasnowa, die als Kind jüdischer Intellektueller 1996 von Baku über Moskau und Warschau nach Deutschland kam und Romane wie „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ oder „Die juristische Unschärfe einer Ehe“ schrieb.

„Studio Bonn“ unter dem Titel „Himmel über Europa. Kunst und Kultur in Zeiten des Krieges“ am Dienstag, 26. April, 19 Uhr. Live im Forum der Bundeskunsthalle, später im Netz.

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